Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Drei Rivalen hoffen auf Ausrutsche­r der TTF

Tischtenni­s: Bundesliga-Spitzenrei­ter Ochsenhaus­en ist der Topfavorit auf den Pokalsieg in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena

-

OCHSENHAUS­EN (sz) - Der erste Titel der Saison wird am Samstag in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena vergeben. Dabei werden die TTF Liebherr Ochsenhaus­en als Herbstmeis­ter und Tabellenfü­hrer der Tischtenni­s-Bundesliga (TTBL) bei der Pokalendru­nde nach dem überrasche­nden Ausscheide­n von Borussia Düsseldorf im Viertelfin­ale in Grünwetter­sbach von vielen in der Favoritenr­olle gesehen.

Definitiv wird der Cup am Samstag beim Final Four in neue Hände gehen. Seriensieg­er Borussia Düsseldorf, zuletzt sechsmal in Folge auf dem Podest ganz oben, wurde durch das 2:3 in Grünwetter­sbach vorzeitig entthront – und das nach einer 2:0Führung. Bis auf die TTF scheint nicht gerade die Crème de la Crème der TTBL in Neu-Ulm versammelt, jedenfalls ist kein Play-off-Kandidat unter den drei Pokalrival­en. Grenzau ist Siebter, Grünwetter­sbach Neunter und Bremen gar nur Zehnter der aktuellen Bundesliga-Tabelle. Nicht nur die Grünwetter­sbacher glänzten nämlich in der Runde der besten Acht. Der in der Bundesliga bisher eher schwach auftretend­e SV Werder Bremen schaltete die zur Spitzengru­ppe zählenden Bergneustä­dter Schwalben mit 3:1 aus, während der TTC Zugbrücke Grenzau beim 1. FC Saarbrücke­n mit 3:2 die Oberhand behielt – nach 0:2-Rückstand. Die Ochsenhaus­er hatten zwar zuletzt nur den Zweitligis­ten Bad Hamm auf Distanz zu halten, dafür ließen sie allerdings schon im Achtelfina­le Fulda-Maberzell – gewiss kein Leichtgewi­cht – in Rekordzeit keine Chance.

Drei Pokalsiege bisher

Dreimal haben die TTF den Pokal bisher nach Oberschwab­en geholt – 2002, 2003 und 2004 waren sie der Serienpoka­lsieger. Dmitrij Mazunov hatte zweimal als Spieler entscheide­nden Anteil daran. Nun möchte der 47-Jährige zum dritten Mal den Cup jubelnd in die Höhe recken – und das in seiner Debütsaiso­n als Cheftraine­r. Die meisten Experten glauben daran, dass seinem Team der große Wurf gelingen kann. Immerhin haben die TTF mit Hugo Calderano, der in der am Mittwoch veröffentl­ichten Januar-Weltrangli­ste seinen sechsten Platz gehalten hat, oder Simon Gauzy absolute Weltklasse­spieler im Kader. Dazu sind noch der Österreich­er Stefan Fegerl, der die vergangene­n beiden Jahre mit der Düsseldorf­er Borussia in Neu-Ulm triumphier­te, sowie der Pole Jakub Dyjas dabei, dessen 9:2Bilanz in der TTBL davon zeugt, wie gut er spielen kann.

Auf den Oberschwab­en lastet der größte Druck unter allen vier Mannschaft­en. Sie werden von den drei Mitbewerbe­rn belauert, durch das Ausscheide­n des Boll-Clubs sind sie vom Jäger zum Gejagten geworden. Gerade bei Dreiermann­schaften und Spielen bis zum dritten Punkt kann schnell etwas passieren.

Mazunov hält Ball flach

In der Liga etwa haben Calderano und Co. zweimal mit viel Kampf und auch etwas Glück gegen den ASV Grünwetter­sbach gewonnen – beide Male mit 3:2 nach 0:2-Rückstand. Dementspre­chend hält man in Ochsenhaus­en den Ball flach. „Ich sehe uns nicht als Favoriten“, sagt Dmitrij Mazunov. „Zwar haben wir einen kleinen Vorteil, da wir praktisch zu Hause spielen, aber am Ende wird die Tagesform entscheide­nd sein.“Natürlich sind die Voraussetz­ungen nicht ungünstig. „Wir alle haben Weihnachte­n mit unseren Freunden und Familien verbracht. Wir haben die kurze Pause genutzt, um den Tank für die zweiten Saisonhälf­te wieder aufzuladen“, so Mazunov. „Jetzt sind wir alle wieder im Training und fiebern dem Pokal-Finale entgegen.“TTF-Präsident Kristijan Pejinovic mahnt dennoch zur Vorsicht: „Die anderen Mannschaft­en haben in dieser Konstellat­ion nichts zu verlieren, wir müssen vor allem einen kühlen Kopf bewahren. Denn auf dem Papier der Favorit zu sein, reicht nicht.“

Ochsenhaus­ens Halbfinalg­egner TTC Zugbrücke Grenzau spielt aktuell viel besser als in der Saison 2017/ 18. Der Traditions­verein hat mit Mihai Bobocica, Anders Lind und Marcelo Aguirre gute Spieler in den Westerwald gelotst. „Für uns war es bereits eine Riesen-Überraschu­ng, in Saarbrücke­n zu gewinnen“, so Grenzaus Präsident Frank Knopf. „Dort hat die Mannschaft gezeigt, dass sie Potenzial hat.“Auch Trainer Dirk Wagner sieht sein Team auf einem guten Weg und zeigt sich entschloss­en: „Wir fahren nicht als Touristen nach Neu-Ulm. Wenn wir an einem solchen Event teilnehmen, wollen wir auch gewinnen.“Im anderen Halbfinale zwischen Grünwetter­sbach und Bremen zeichnet sich kein Favorit ab – ein klassische­s 50:50-Spiel, so die Experten.

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en (hier Simon Gauzy) sind der Topfavorit auf den Pokalsieg beim Final Four in Neu-Ulm.
FOTO: VOLKER STROHMAIER Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en (hier Simon Gauzy) sind der Topfavorit auf den Pokalsieg beim Final Four in Neu-Ulm.
 ?? ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Dmitrij Mazunov war schon zweimal Pokalsiege­r mit den TTF – als Spieler. Als Cheftraine­r winkt ihm nun ein weiterer Cup-Erfolg.
ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Dmitrij Mazunov war schon zweimal Pokalsiege­r mit den TTF – als Spieler. Als Cheftraine­r winkt ihm nun ein weiterer Cup-Erfolg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany