Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Julius Weckauf
Premierenfeiern, roter Teppich, Scheinwerferlicht, Interviews – die Zeit vor und nach Weihnachten war für Julius Weckauf aus dem Dorf Jüchen-Hochneukirch am Niederrhein ziemlich ungewöhnlich. Und dass er vergangene Woche Geburtstag hatte und elf Jahre alt wurde, war vermutlich nicht das Aufregendste in diesen Tagen. Denn Julius Weckauf spielt den jungen Hape Kerkeling im Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“, der am 25. Dezember in die Kinos kam und gleich auf Platz eins der deutschen Kino-Charts landete.
Der Junge nimmt den Medienrummel wie ein Profi: „Er genießt die Aufmerksamkeit, die er bekommt. Er hat noch keinen Tag gehabt, wo er gesagt hat, dass ihn das nervt“, erklärte sein Vater, der mit seinem Sohn auch nach Wuppertal zum Casting für den Film gefahren war. Unter 5000 Bewerbern war Julius Weckauf ausgewählt worden. Für die Dreharbeiten gingen 2017 die Sommerferien drauf, plus ein paar Wochen vorher und nachher, in denen die Schule ausfiel. „Noten haben nicht gelitten“, erklärte der mittlerweile Interview-erfahrene Julius im ARD-Morgenmagazin. Auch den echten Kerkeling hat er kennengelernt: „Hape ist ein ganz toller Mensch. Ich mag ihn unglaublich.“
Und sonst? Der Junge fährt zum Beispiel gerne Longboard. „Mit meinem Hund. Da wirst du immer gezogen, das ist ein ganz cooles Gefühl“, sagt er. Früher wollte er mal Gärtner werden – jetzt auf jeden Fall Schauspieler. „Wir hatten schon mehrere Angebote“, bestätigt sein Vater Bernd. Aber sie hätten immer „Nein“gesagt. Bis auf ein Mal: In dem Film „Lindenberg! Mach Dein Ding!“über die jungen Jahre Udo Lindenbergs spielt Julius Weckauf eine Nebenrolle. Nur vier Drehtage in den Herbstferien waren nötig. Anfang 2020 soll der Film in die Kinos kommen. Helge Toben