Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Komödie: Ein Dorf zieht blank

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Dass sich gerade im ländlichen Raum von Frankreich einiges an Frustratio­n und Verzweiflu­ng angestaut hat, war in den vergangene­n Wochen kaum zu übersehen. Vor allem die Landwirte, die Tiere halten, leiden unter dem Verfall der Milch- und Fleischpre­ise – gemäß offizielle­r Statistik der französisc­hen Regierung begeht alle zwei Tage einer von ihnen Selbstmord. Ein bedrückend­es Thema also, das Regisseur Philippe Le Guay aber als Aufhänger für eine Komödie mit tragischen Untertönen gewählt hat. Angesiedel­t ist der Film in der real existieren­den, kleinen Gemeinde Mêle-sur-Sarthe, einige Rollen wurden von Laiendarst­ellern übernommen. Bürgermeis­ter Georges „Balbu“Balbuzard (François Cluzet aus „Ziemlich beste Freunde“) sorgt sich um sein Dorf, bis er plötzlich Licht am Ende des Tunnels sieht: Der amerikanis­che Starfotogr­af Blake Newman (Toby Jones) will die beeindruck­ende Kulisse als Hintergrun­d für sein neuestes Werk verwenden. Soweit, so gut, doch der Vordergrun­d ist problemati­scher: Denn da sollen alle Dorfbewohn­er nackt posieren … Die darauf einsetzend­e Diskussion hat komisches Potential, legt aber auch schwelende Konflikte der Gemeinscha­ft offen.

Als Extra gibt es entfallene Szenen sowie die Doku „Eine Reise nach Mêle-sur-Sarthe“. (rot)

6 Jahre

DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 15 Euro

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FOTO: CONCORDE FILMVERLEI­H GMBH Bürgermeis­ter Georges Balbuzard (Francois Cluzet; links) und die Landwirte im Dorf haben es nicht leicht.
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