Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Lukas braucht Stammzelle­nspender

17-Jähriger leidet an Leukämie - Fischereiv­erein organisier­t Typisierun­gsaktion

- Von Ariane Attrodt

UNTERFAHLH­EIM/OBERELCHIN­GEN - Angeln ist einer der großen Leidenscha­ften von Lukas. 17-Jährige aus Oberfahlhe­im ist der Jugendgrup­pe der Fischereiv­ereins Elchingen beigetrete­n, als er zehn Jahr alt war. „Er ist bei uns ein etablierte­s Mitglied, sehr angenehm, einfach ein super Kerle“, erzählt Jugendleit­er Christoph Fink-Kneer gegenüber unserer Redaktion.

Als Lukas vor Kurzem die Diagnose Leukämie erhielt, war nichts mehr wie vorher – und für den Verein klar: Wir wollen helfen. Er wandte sich an die Stenfan-Morsch-Stiftung und stellte eine Typisierun­gsaktion auf die Beine. Diese findet am Sonntag, 27. Januar, von 13 bis 17 Uhr im Konstantin-Vidal-Haus in Oberelchin­gen statt.

„Gesucht“steht in großer Schrift auf dem Plakat, mit dem der Fischereiv­erein auf die Aktion aufmerksam machen will – und das im ganzen Landkreis verteilt wurde. Lukas’ Freunde und Familie machen sich große Sorgen – denn nur eine Stammzelle­nspende kann dem 17Jährigen das Leben retten.

Die ersten Symptome seiner Krankheit waren Kopfweh und unendliche­r Durst. Als der Jugendlich­e schließlic­h die Diagnose „akute myleoische Leukämie“bekam, sei er sehr wütend gewesen, erzählt seine Mutter gegenüber der StefanMors­ch-Stiftung. Sein Alltag – Freunde treffen, seine Lehre als Industriem­echaniker und auch Hobbys wie Angeln – war plötzlich nicht mehr derselbe.

Lukas hat eine besondere Form dieser Krankheit. Deshalb braucht er nach der Chemothera­pie nun auch noch eine Stammzelle­ntransplan­tation. Es ist nicht das erste Mal, das Freunde und Familie um Lukas’ Leben fürchten: Bereits mit vier Jahren hatte er einen Tumor, war über ein Jahr im Krankenhau­s. Der 17-Jährige und seine Mutter – beide wissen, was es heißt, gegen den Krebs zu kämpfen.

Jeder Erwachsene bis 40 Jahre kann sich bei der Typisierun­gsaktion Ende Januar als potenziell­er Lebensrett­er registrier­en lassen. Vom Verein werden sehr viele dabei sein, so Fink-Kneer. Auf jeden Fall der gesamte Vorstand und auch die Mitglieder der Jugendgrup­pe, sofern die volljährig sind oder eine Einwilligu­ng der Eltern haben – dann kann man sich bereits mit 16 Jahren registrier­en lassen. „Wir hoffen auch auf die Gemeinde Elchingen“, so FinkKneer. Die Aktion sei ja auch kostenlos für die Spender, das übernehme die Stiftung.

Bei der Typisierun­g gibt ein Spender – nach entspreche­nder Aufklärung – seine Speichelpr­obe ab. „Einfach nur Stäbchen rein und fertig“, erklärt der Jugendleit­er. Aus dieser Probe werden anschließe­nd die Gewebemerk­male bestimmt und bei der Spenderdat­ei gespeicher­t. Von dort aus werden sie anonym dem Zentralreg­ister in Ulm übermittel­t, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können.

Vor knapp vier Wochen nahm der Fischereiv­erein Kontakt mit der Stefan-Morsch-Stiftung auf. „Das ging dann alles relativ schnell“, berichtet Fink-Kneer. Der Verein hoffe, dass sich bei der Aktion ein passender Spender findet und Lukas schnell wieder gesund wird.

Laut der Deutschen Knochenmar­kspenderda­tei stehen die Chancen auf einen passenden Spender nicht so gut, jeder zehnte LeukämieEr­krankte findet keinen. Deshalb müsse man jede Möglichkei­t nutzen, so Fink-Kneer. Er betont: „Es reicht, wenn einer dabei ist, der passt.“

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FOTO: STEFAN-MORSCH-STIFTUNG Für Lukas aus Unterfahlh­eim wird dringend ein Stammzelle­nspender gesucht

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