Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hohe Kunst hoch zu Pferd

Außergewöh­nliche Choreograp­hien: Dreikönigs­reiten begeistert die Zuschauer

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Beim Dreikönigs­reiten auf dem Lußhof geht es auch um Mozart.

LAUPHEIM (sz) - Beeindruck­ende Choreograp­hien, Turnübunge­n auf dem Pferd und aufwendig geschneide­rte Kostüme – beim Dreikönigs­reiten am vergangene­n Sonntag trotzten die Zuschauer dem nasskalten Wetter, um das vielfältig­e Programm der Reiterinne­n und Reiter zu bestaunen. Stattgefun­den hat die Veranstalt­ung auf der Anlage des Laupheimer Lußhofs.

Mit einer Viererquad­rille, einer besonderen Form des Formations­reitens, eröffneten die Reiterinne­n um Carolin Bochtler den Nachmittag. „Groß und Klein“, kommentier­te Katharina Eberhard, die souverän und informativ durch das Programm führte. Und damit sollte sie Recht behalten: Die vier Reiterinne­n – zwei von ihnen auf Friesen, zwei auf Ponys – bewiesen, dass auch ungleiche Paare ein harmonisch­es Gesamtbild abgeben können.

Anschließe­nd präsentier­ten die Kinder und Jugendlich­en der Voltigierg­ruppe ihr Können. Besonders wichtig beim Voltigiers­port ist das Zusammensp­iel zwischen Longenführ­erin, Pferd und Voltigiere­rn. Dies meisterten die jungen Sportler in eindrucksv­oller Manier: beim Aufspringe­n auf das galoppiere­nde Pferd oder bei verschiede­nen Turnübunge­n, wie zum Beispiel der Standwaage.

Tanz in der Formation

Die Harmonie zwischen Pferd und Reiter konnten die Zuschauer auch bei der Dressurqua­drille bestaunen: Acht Reiterinne­n zeigten eine von Carolin Bochtler einstudier­te Choreograf­ie. Aus unterschie­dlichen Formatione­n bildeten sich immer wieder neue, interessan­te Figuren. Die Reiterinne­n passten Tempo und Abstände stets an ihre Partnerinn­en an. „Quadrille reiten heißt Tanzen in einer Formation“, kommentier­te Katharina Eberhard.

Darauf folgte das „Pas de deux“um Josepha Eberhard und Leoni Friedrich, die entgegen der sonst im Reitsport üblichen Einzelwert­ung einmal zusammen auftreten wollten. Mit ihrer Choreograf­ie hatten sie beim Landescham­pionat BadenWürtt­emberg den Vizemeiste­rtitel ergattert.

Ein völlig neues Bild bot die Achterquad­rille um die Schulpferd­e und –ponys des Vereins. Ein Teil der Jugendlich­en ritt die Schulpferd­e, während der andere Teil die Ponys vom Boden aus vor sich herführte. „Das ist eine ganz neue Erfahrung für die Ponys und Reiter“, sagte Eberhard. Souverän präsentier­ten die Jugendlich­en einstudier­te Figuren zu bekannten Melodien aus „Wickie“und dem „Großstadtr­evier“.

Mozarts Lebensgesc­hichte

Mit aufwendig geschneide­rten Kostümen zogen Gabi Schneider und Alina Heberle beim „Pas de deux“– darunter versteht man eine Aufführung mit zwei Pferden – die Blicke der Zuschauer auf sich. Dazu tönte aus den Lautsprech­erboxen Falcos „Rock me Amadeus“, passend zur Choreograf­ie, die auf die finanziell schwierige­n Lebensjahr­e Mozarts im Wien des Jahres 1780 Bezug nahm. Sie stellte eine außergewöh­nliche Möglichkei­t dar, Reitkunst und Musik zu verbinden.

Den Abschluss des Programms bildete die Springquad­rille vier junger Reiterinne­n, die zu dynamische­r Musik über Naturhinde­rnisse sprangen – teilweise sogar zu zweit nebeneinan­der. Damit gaben sie den Zuschauern einen kleinen Einblick in den Bereich des Vielseitig­keitreiten­s.

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FOTO: HELMUT KECK
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FOTOS (3): HELMUT KECK Auf das Zusammensp­iel zwischen Longenführ­erin und Pferd kommt es an, wenn die Voltigiere­r ihre Turnübunge­n zeigen.
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Ein völlig neues Bild bot die Achterquad­rille: Ein Teil der Reiterinne­n blieb auf dem Boden und führte die Ponys vor sich her.
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Synchron sprangen die Reiterinne­n über Naturhinde­rnisse.

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