Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Heilige Drei Könige bringen den Segen ins Landratsamt
Landrat Heiko Schmid lädt Sternsinger aus dem Landkreis zur Ehrung ein
BIBERACH - Aus dem Westen des Landkreises kamen sie in das Biberacher Landratsamt gereist. Landrat Heiko Schmid hat am Montag Sternsinger aus aus Riedlingen und Langenenslingen im Landratsamt begrüßt. Neben Myrrhe und Weihrauch brachten sie natürlich auch den Segen für das neue Jahr mit. Dieser wird heutzutage allerdings nicht mehr mit Kreide aufgemalt, sondern als Aufkleber auf die Türbögen geklebt. Für ihr Engagement gab es vom Landrat eine Spende und für die Sternsinger selbst einen Kinogutschein und im Anschluss heißen Kakao und Zopf.
„Wo kommt Ihr denn alle her“, fragte Schmid die beiden Gruppen und begrüßte jeden einzeln. „Aus dem Morgenland“, antworteten einige der Sternsinger. Sie sangen ihr Lied und brachten den Segen für das Landratsamt, dessen Besucher und den Sitzungssaal. Den jungen Sternsingern sei er für ihren Einsatz sehr dankbar, sagte er. „Ihr bringt den Segen zu den Menschen nach Hause und durch Eure gesammelten Spenden in die Dritte Welt.“Deshalb sei er froh über die Unterstützung der Eltern und Organisatoren für die Sternsinger. „Es ist schön, dass es in unserem Landkreis noch so viele Sternsinger gibt“, sagte Schmid. Das zeuge von der vorhandenen Empathie im Landkreis. „Gerade hier in Oberschwaben sind die Sternsinger gewachsenes Brauchtum, aber eben auch zivilgesellschaftliches Engagement.“In der Gesellschaft gebe es eine wachsende Ambivalenz: „Einerseits müssen die Leute mit Ellenbogen ausgerüstet sein, weil viele nur noch nach sich selbst schauen. Andererseits spenden viele gerne und sind sensibel für das Leiden in der Welt.“Mit ihrem Segen, ihrer Botschaft und Intention seien die Sternsinger deshalb eine wichtige Instanz für das Miteinander im frisch begonnenen Jahr.
Hilfe für die Inklusion von Kindern
„Die Menschen, zu denen die Sternsinger kommen, freuen sich“, sagte Chris Schlecht, Jugendreferent vom Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) in Biberach. „Und das nicht nur katholische oder christliche Haushalte.“Denn es sei schön zu sehen, wenn sich Kinder und Jugendliche so engagieren und deshalb seien sie auch bei nicht christlichen Haushalten oft und herzlich willkommen. „Die Kinder sind sehr motiviert und freuen sich darauf, mitmachen zu können, sich zu verkleiden und dadurch anderen Kindern zu helfen“, sagte Schlecht. Seien die Kinder einmal mit dabei, würden sie oft jahrelang mitmachen. „Manche der Kinder müssen wir manchmal auch bremsen, dass sie sich vor Motivation nicht übernehmen.“
Im Biberacher Landkreis seien wieder viele Gruppen für die Aktion „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“unterwegs gewesen. Ziel der Spendenaktion ist es, die Inklusion von Kindern mit Behinderung in Peru, Entwicklungsländern und auch in Deutschland zu fördern. Das sei nur Dank ehrenamtlicher Organisatoren vor Ort und durch Eltern und Helfer möglich, die den Betreuungsaufwand stemmen. Und die Sternsinger, die stellvertretend im Landratsamt waren, können es schon kaum erwarten, auch im nächsten Jahr wieder aktiv dabei zu sein.
„Manche der Kinder müssen wir manchmal auch bremsen, dass sie sich vor Motivation nicht übernehmen.“ Jugendreferent Chris Schlecht