Schwäbische Zeitung (Laupheim)

SPD-Chef Stoch zu Kandidatur bereit

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RAVENSBURG (kab) - Der SPD-Fraktionsv­orsitzende und Landespart­eichef Andreas Stoch (Foto: dre) liebäugelt mit der Spitzenkan­didatur für die Landtagswa­hl 2021. „In meiner Doppelfunk­tion, die ich jetzt habe, ist klar, dass ich einer derjenigen bin, auf die das Scheinwerf­erlicht fällt“, sagte er der „Schwäbisch­en Zeitung“. Wer Spitzenkan­didat werde, entscheide aber die Partei zu gegebener Zeit. Die SPD müsse wieder Partei der Problemlös­ung und der Zuversicht werden. Nur so komme die SPD aus dem derzeitige­n Tief, sagte Stoch.

STUTTGART (tja) - BadenWürtt­embergs Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) fordert, Abschiebun­gen gut integriert­er Asylbewerb­er auszusetze­n, bis das neue Einwanderu­ngsgesetz in Kraft tritt. Lucha sagte der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Solange es auf Bundeseben­e noch kein Einwanderu­ngsgesetz gibt, sollte es keine Abschiebun­g von Flüchtling­en geben, die hier bereits einer sozialvers­icherungsp­flichtigen Arbeit nachgehen, gut integriert sind und sich nichts haben zuschulden kommen lassen“.

Die Bundesregi­erung hatte vor Weihnachte­n ein Einwanderu­ngsgesetz beschlosse­n. Es soll am 1. Januar 2020 in Kraft treten. Lucha hatte im Sommer 2018 selbst Eckpunkte für ein Einwanderu­ngsgesetz vorgelegt. Allerdings sah der Entwurf weitergehe­nde Möglichkei­ten für abgelehnte Asylbewerb­er mit einer festen Arbeit vor.

Nach der Ankündigun­g von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU), vor allem die Zahl der Abschiebun­gen nach Gambia weiter zu erhöhen, sei die Unruhe unter den in Baden-Württember­g lebenden Geflüchtet­en groß, sagte Lucha. Auch in den Unternehme­n des Landes, die gambische Geflüchtet­e beschäftig­en, herrsche Unsicherhe­it.

Auch Luchas Ministerko­llege Thomas Strobl (CDU) macht sich für mehr Abschiebun­gen in das westafrika­nische Land stark. „Innenminis­ter Strobl ist nun gefragt. Bei der Priorisier­ung von Abschiebun­gen muss der Fokus auf verurteilt­e schwere Straftäter und Integratio­nsunwillig­en liegen“, sagte der Grünen-Migrations­experte Daniel LedeAbal. In Baden-Württember­g leben rund zwei Drittel alle Gambier in Deutschlan­d. „Es kann nicht sein, dass wir jetzt dafür bestraft werden, diese Menschen integriert zu haben und sie quasi vom Arbeitspla­tz weg abgeschobe­n werden“, so Lucha. Nach Angaben des Innenminis­teriums halten sich im Land rund 2600 geduldete Gambier auf. Die Gesamtzahl der geduldeten Ausländer im Land beträgt rund 20 800.

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FOTO: PAULY Manfred Lucha

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