Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Malta lässt Migranten an Land
Acht EU-Staaten, darunter Deutschland, nehmen sie auf
ROM/BERLIN (epd) - Die Irrfahrt der Flüchtlinge auf zwei Rettungsschiffen im Mittelmeer ist nach beinahe drei Wochen beendet. Die 49 geretteten Menschen gingen am Mittwoch in Malta an Land, nachdem acht EULänder, darunter auch Deutschland, die Aufnahme von Flüchtlingen zugesagt hatten. Die privaten Seenotretter äußerten sich erleichtert. Maltas Regierungschef Joseph Muscat hatte zuvor erklärt, dass in der EU eine Lösung gefunden worden sei. Die 49 Migranten sollten wie rund 130 weitere bereits auf Malta angelandete Personen auf acht weitere EUStaaten verteilt werden. Deutschland will nach Regierungsangaben 60 von ihnen aufnehmen.
„Die vergangenen Wochen waren keine Sternstunde Europas“, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos in Brüssel. Bis dato gibt es keine gesamteuropäische Regel über den Umgang mit geretteten Bootsflüchtlingen.
BERLIN (dpa) - Die Zahl der Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Ein großer Teil davon entfalle zwar auf die Gruppe der alleinreisenden minderjährigen Flüchtlinge, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht. Doch selbst wenn man diese Gruppe herausrechne, stieg die Zahl der Inobhutnahmen zwischen den Jahren 2010 und 2017 von 33 521 auf 38 891 Kinder.