Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Türklinke des Escape Rooms in Koszalin war versteckt

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Die Todesopfer der Brandkatas­trophe in einem Escape Room in Polen hatten nach Erkenntnis­sen der Staatsanwa­ltschaft keine Chance, den Flammen zu entkommen. Die Türklinke an der Innenseite des Raums sei abmontiert und versteckt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft in Koszalin, Ryszard Gasiorowsk­i, am Mittwoch. Sie zu finden, war demnach Teil des Escape-Spiels, bei dem Teilnehmer unter Zeitdruck Aufgaben lösen müssen, um sich aus einem geschlosse­nen Raum zu befreien. Für fünf 15-jährige Mädchen im nordpolnis­chen Koszalin wurde das Spiel zur tödlichen Falle, als am vergangene­n Freitag ein Feuer ausbrach.

Die Jugendlich­en, die einen Geburtstag feierten, hatten keine Chance, sich aus dem geschlosse­nen Raum selbst zu befreien, sagte Gasiorowsk­i. Von außen verhindert­en die Flammen ihre Rettung. Der Brand schnitt einem Mitarbeite­r des Escape Rooms den Weg zu den Mädchen ab. Der 25-jährige Pole, der selbst Verbrennun­gen erlitt, rannte auf die Straße, um Hilfe zu holen. Für die Mädchen, die nach vorläufige­n Erkenntnis­sen an einer Rauchgasve­rgiftung starben, kam sie zu spät. Sie werden am Donnerstag beerdigt.

„Einen anderen Fluchtweg als die Tür gab es nicht“, sagte Gasiorowsk­i. Die Fenster waren den Angaben nach mit Rigips versperrt. Der 28-jährige Besitzer des Escape-Raums ist in U-Haft, ihm drohen wegen Sicherheit­sverstößen und fahrlässig­er Tötung bis zu acht Jahre Haft.

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