Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Fluglinie Germania in Finanznot
FRIEDRICHSHAFEN/BERLIN (saf/dpa) - Die Fluglinie Germania ist in finanziellen Schwierigkeiten. Die Airline, die für diverse Reiseveranstalter unterwegs ist und am Flughafen Friedrichshafen unter anderem tägliche
Flüge nach Mallorca anbietet, prüft nach eigenen Angaben mehrere Finanzierungsoptionen, um einen kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu sichern.
Wie die Fluggesellschaft mitteilte, soll der Flugbetrieb nicht beeinträchtigt werden. Der Friedrichshafener Flughafengeschäftsführer Claus-Dieter Wehr bestätigte das. „Wir stehen in direktem Kontakt mit der Germania. Im Moment haben wir keine Anzeichen, beunruhigt zu sein. Der Flugbetrieb läuft normal und Germania ist dabei, die Probleme zu lösen.“An eine drohende Pleite glaubt er nicht. Luftfahrtexperte Jan Gruber vom österreichischen Portal „austrianaviation“ist skeptischer, was die Zukunft der Gesellschaft angeht: „Was mit der Germania passiert, ist im Moment schwer zu sagen. Es gibt allerdings seit langer Zeit Anzeichen dafür, dass sich die Linie auf dem absteigenden Ast befindet“, sagte er der „Schwäbischen Zeitung“.
Germania begründet den Geldmangel mit stark gestiegenen Kerosinpreisen und der Abwertung des Euro zum US-Dollar. Zudem habe es „erhebliche Verzögerungen“bei der Aufnahme neuer Flugzeuge in die Flotte gegeben. Ob sich ein Investor findet, ist noch unklar.