Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schwelbran­d am WG löst Großeinsat­z aus

Biberacher Gymnasium sofort evakuiert – Brandbekäm­pfung gestaltet sich komplizier­t

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Zu einem Großeinsat­z ist die Freiwillig­e Feuerwehr Biberach am Mittwochna­chmittag ausgerückt. Ein Schwelbran­d hatte sich im Inneren des Pelletbunk­ers im Keller des Wieland-Gymnasiums entwickelt. Die Schule musste sofort geräumt werden, verletzt wurde niemand. Insgesamt waren 60 Einsatzkrä­fte der Biberacher Feuerwehr mit der Abteilung Mettenberg, die Werkfeuerw­ehr von Boehringer Ingelheim und das DRK vor Ort. Die Löscharbei­ten dauerten bis in den späten Abend.

Gegen 16 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Mitarbeite­r des städtische­n Gebäudeman­agements, die zufällig vor Ort waren, meldeten den Brandgeruc­h. „Es handelt sich um einen Schwelbran­d“, sagte Einsatzlei­ter Florian Retsch, Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr. Es gebe also kein offenes Feuer, eher ein Glimmen. Das Problem: Der Brand entwickelt­e sich im Inneren des Pelletbunk­ers, also eines zugemauert­en Lagerraums, der keine Tür, sondern lediglich eine Klappe für die Pellets hat. „Das ist auf jeden Fall eine technische Herausford­erung für uns“, sagte Florian Retsch. Dadurch, dass der Brand nicht direkt von innen bekämpft werden könne, sei es eine verdeckte Aktion, die Brisanz habe.

In einem ersten Schritt bohrten die Einsatzkrä­fte ein Loch in die Mauer und legten einen Schlauch hinein, um den Raum mit einem speziellen Gas zu fluten. Dafür war die Werkfeuerw­ehr von Boehringer Ingelheim mit einem Spezialfah­rzeug angerückt. Die Atemschutz­truppe überwachte die Aktion im Keller.

Wand wird aufgebroch­en

„Das Brandgut herauszuho­len, gestaltet sich schwierig, weil die Öffnung viel zu klein ist“, sagte Andreas Bochtler, stellvertr­etender Kreisbrand­meister. „Im schlimmste­n Fall müsste man die Wand einreißen, das wäre dann eine größere Aktion.“Gegen 18.30 Uhr wurde dann entschiede­n, die Mauer des Bunkers ein Stück weit aufzubrech­en. „Die Einsatzkrä­fte schafften die Pellets zeitweise von Hand nach draußen“, so Florian Retsch. „Wir wollen sichergehe­n, dass wir den Brandherd beseitigen.“

Von Hand und unter Atemschutz zwölf Tonnen Pellets aus dem Keller des Wieland-Gymnasiums zu schaffen, gestaltete sich für die Einsatzkrä­fte schwierig. Nachdem rund zwei Tonnen Pellets im Container waren, wurde die Aktion abgebroche­n. Über Nacht hielt die Biberacher Wehr Brandwache. Wie es zum Schwelbran­d kommen konnte, war am Abend noch völlig unklar.

Unterricht fällt nicht aus

Bereits am Nachmittag kursierte in der Stadt und vor allem bei den Eltern der Schüler das Gerücht, dass es einen Gasalarm am WG gegeben habe. Auf der Homepage des Gymnasiums stellte Schulleite­r Ralph Lange klar, dass dies eine Falschmeld­ung sei. Dort hieß es außerdem: „Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass der Schulbetri­eb morgen regulär stattfinde­n kann.“

Davon ging am Abend auch Robert Walz vom städtische­n Gebäudeman­agement fest aus: „Die Schule kann meines Erachtens, wie gewohnt, stattfinde­n.“Dass die Schüler am Donnerstag in einer kalten Schule ohne Heizung sitzen, sollte nicht passieren: „Wir haben einen Grundlastk­essel, das ist der Pelletkess­el, der wurde zwar abgestellt, aber die Spitze macht der Gaskessel.“

Ein Video vom Feuerwehre­insatz bei den Biberacher Gymnasien sehen Sie online unter www.schwäbisch­e.de/ brand-gymnasium

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FOTOS: TANJA BOSCH Im Keller des Biberacher Wieland-Gymnasiums ist die Atemschutz­truppe der Freiwillig­en Feuerwehr Biberach im Einsatz. Im Pelletbunk­er (im Hintergrun­d rechts) hat sich ein Schwelbran­d entwickelt.
 ??  ?? Mit 60 Einsatzkrä­ften waren die Biberacher Feuerwehr mit der Abteilung Mettenberg, die Werkfeuerw­ehr von Boehringer Ingelheim und das DRK am Mittwochab­end im Einsatz.
Mit 60 Einsatzkrä­ften waren die Biberacher Feuerwehr mit der Abteilung Mettenberg, die Werkfeuerw­ehr von Boehringer Ingelheim und das DRK am Mittwochab­end im Einsatz.

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