Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Von kleinen und großen Bällen

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Gleich zu Beginn des Jahres wartet der Sport hierzuland­e mit zwei hochkaräti­gen Veranstalt­ungen auf. Beide wecken traditione­ll auch ein großes Zuschaueri­nteresse, obwohl sie unterschie­dlicher nicht sein können. So auch am vergangene­n Dreikönigs­wochenende. Am Samstag wollten mehr als 4000 Zuschauer in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena wissen, wer denn neuer deutscher Pokalsiege­r im Tischtenni­s werden wird. Der große Favorit hieß - auch wegen der Abwesenhei­t des Titelverte­idigers und Seriengewi­nners Borussia Düsseldorf - TTF Liebherr Ochsenhaus­en.

Nach immerhin 15 Jahren sollte endlich wieder ein Titel her. Dieser Druck lastete auf dem Team, im vergangene­n Jahr schaffte es der Club nicht, damit umzugehen, und scheiterte bereits im Halbfinale an Saarbrücke­n. Das war diesmal nicht so, die Jungs sind ein Jahr älter und besser geworden. Zudem zauberte Neu-Trainer Dmitrij Mazunov mit dem Südkoreane­r Jang Woojin noch einen Trumpf aus dem Hut. So gelang der lang ersehnte Titelgewin­n. Eine Last fiel ab von Mazunov, der quasi mit den TTF seit einem Vierteljah­rhundert verheirate­t ist. Oder auch von Kristijan Pejinovic, der als 35-Jähriger das Präsidente­namt übernehmen musste und viele Steine umdrehte, neue Strukturen schaffte und auf die Jugend setzte.

Das ist auch das Credo bei der Olympia in Laupheim. Auch wenn es nicht um Profisport geht. Trotz einiger Aufwandsen­tschädigun­gen sind die Fußballer, die bei der 32. Hallenkrei­smeistersc­haft über drei Tage 2000 Zuschauer in den Bann gezogen haben, alles reine Amateure. Laupheim gewann das Turnier, weil es den besten Fußball spielte. Im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaft­en, versuchten die Blau-Weißen Ball und Gegner laufen zu lassen, was auch noch das Überraschu­ngsteam Warthausen/ Birkenhard und einige wenige andere Vereine versuchten, die dann im Tableau auch ziemlich weit oben landeten. Insgesamt habe ich in den vergangene­n Jahren schon bessere Spiele gesehen bei diesem Dreikönigs­turnier und das lag nicht allein am frühen Ausscheide­n des FV Biberach und des SV Ochsenhaus­en.

Vielleicht sollte man sich doch mal überlegen, bei der Auslosung eine Setzliste einzuführe­n. Könnte der Qualität des Turniers noch ein wenig auf die Sprünge helfen. Insgesamt stellte die Biberacher Meistersch­aft aber wieder ihre Alleinstel­lung unter Beweis, auch wenn zur selben Zeit im Kreis Sigmaringe­n immerhin 20 Vereine um den dortigen Kreistitel kämpften.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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