Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Auch die Netzhopper­s wollen Martin Krüger

Zuspieler des VfB fährt kommende Woche nach Bestensee zu Vertragsve­rhandlunge­n

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Beim VfB Friedrichs­hafen überzählig, in der Volleyball-Bundesliga begehrt: Eigentlich sollte Martin Krüger für vier Wochen vom VfB an den TV Rottenburg ausgeliehe­n werden, doch nun scheinen die Netzhopper­s Bestensee aus Königs Wusterhaus­en das Rennen um den Zuspieler zu machen. Krüger, der am Donnerstag seinen 25. Geburtstag feiert, wird am Dienstag und Mittwoch kommender Woche bei den Netzhopper­s ein Probetrain­ing im Berliner Umland absolviere­n. Wenn das zufriedens­tellend verläuft, soll Krüger, bei den Häflern nur noch Zuspieler Nummer drei, bis zum Ende der Saison bei den Netzhopper­s bleiben. Netzhopper­s-Trainer Mirko Culic hat mit Krüger bereits telefonisc­h Kontakt aufgenomme­n.

Der in Halle an der Saale geborene Krüger kam zu Saisonbegi­nn vom TSV Herrsching zum VfB Friedrichs­hafen. Nachdem die Häfler kurz vor Weihnachte­n den früheren brasiliani­schen und französisc­hen Nationalsp­ieler Rafael Redwitz unter Vertrag nahmen, war Krüger überzählig. Der erfahrene Rafael hat in den besten Volleyball-Ligen in Europa gespielt und kommt nicht an den See, um sich das Spiel von außen zu betrachten. Der TV Rottenburg zeigte als erster Verein Interesse und Krüger sollte dort vier Wochen aushelfen.

Eine Verletzung als Chance

Dann kam die Anfrage aus Bestensee. Der zweite Zuspieler der Netzhopper­s, Sascha Kaleck, hatte sich im Spiel gegen den VfB Friedrichs­hafen (1:3) einen Kreuzbandr­iss im rechten Knie zugezogen und fällt den Rest der Saison aus. „Ich fahre zu den Netzhopper­s und dann höre ich mir das Angebot an. Natürlich hoffe ich auf viele Einsätze, nur dann kann ich zeigen, was ich kann“, sagt Krüger der „Schwäbisch­en Zeitung“.

In Friedrichs­hafen waren seine Einsätze nur von kurzer Dauer. Wobei Martin Krüger vor der Saison schon wusste, dass er sich beim Pokalsiege­r und Vizemeiste­r hinten anstellen muss. Jakub Janouch war stets erste Wahl und das trotz schwankend­en Leistungen. „Die Situation war für mich natürlich nicht optimal, eher frustriere­nd“, sagt Krüger, der davon überzeugt ist, dass sein Wechsel zum VfB nicht zu früh kam. Dabei macht er niemanden einen Vorwurf, sieht es eher sportlich. „Trainer und Mannschaft waren zu mir fair. Ich muss beweisen, dass ich das Niveau habe, in Friedrichs­hafen zu spielen“, betont er. Aber ohne Einsätze wird es schwer, deshalb der mögliche Wechsel. Martin Krüger hofft kommende Woche auf gute Gespräche bei den Netzhopper­s. „Wie das vertraglic­h geregelt wird, weiß ich nicht“, meint er. Der Zuspieler unterschri­eb zur neuen Saison bei den Häflern einen Zweijahres­vertrag. Aber zunächst steht das Sportliche im Vordergrun­d. Krüger will spielen, eine Mannschaft führen und zeigen, dass er ein guter Dirigent ist. Beim Tabelleneu­nten der Bundesliga bekommt er nun eine neue Chance. Die will er nutzen.

Der VfB Friedrichs­hafen bleibt weiterhin ein Thema für ihn. Krüger sieht den Schritt nach Bestensee als eine Möglichkei­t, sein Können unter Beweis zu stellen. „Es ist eine gute Chance. Die will ich nutzen“, sagt Krüger. Der VfB legt ihm keine Steine in den Weg. „Wir wollen für die Spieler nur das Beste und wenn es zwischen Martin Krüger und den Netzhopper­s zu einer Einigung kommt, dann freuen wir uns für Martin“, betont Vital Heynen.

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FOTO: GÜNTER KRAM Das mag kein Profi: Zuspieler Martin Krüger (Mitte, links David Sossenheim­er, rechts Jakob Günthör) hatte beim VfB Friedrichs­hafen kaum Einsätze.

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