Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auch die Netzhoppers wollen Martin Krüger
Zuspieler des VfB fährt kommende Woche nach Bestensee zu Vertragsverhandlungen
FRIEDRICHSHAFEN - Beim VfB Friedrichshafen überzählig, in der Volleyball-Bundesliga begehrt: Eigentlich sollte Martin Krüger für vier Wochen vom VfB an den TV Rottenburg ausgeliehen werden, doch nun scheinen die Netzhoppers Bestensee aus Königs Wusterhausen das Rennen um den Zuspieler zu machen. Krüger, der am Donnerstag seinen 25. Geburtstag feiert, wird am Dienstag und Mittwoch kommender Woche bei den Netzhoppers ein Probetraining im Berliner Umland absolvieren. Wenn das zufriedenstellend verläuft, soll Krüger, bei den Häflern nur noch Zuspieler Nummer drei, bis zum Ende der Saison bei den Netzhoppers bleiben. Netzhoppers-Trainer Mirko Culic hat mit Krüger bereits telefonisch Kontakt aufgenommen.
Der in Halle an der Saale geborene Krüger kam zu Saisonbeginn vom TSV Herrsching zum VfB Friedrichshafen. Nachdem die Häfler kurz vor Weihnachten den früheren brasilianischen und französischen Nationalspieler Rafael Redwitz unter Vertrag nahmen, war Krüger überzählig. Der erfahrene Rafael hat in den besten Volleyball-Ligen in Europa gespielt und kommt nicht an den See, um sich das Spiel von außen zu betrachten. Der TV Rottenburg zeigte als erster Verein Interesse und Krüger sollte dort vier Wochen aushelfen.
Eine Verletzung als Chance
Dann kam die Anfrage aus Bestensee. Der zweite Zuspieler der Netzhoppers, Sascha Kaleck, hatte sich im Spiel gegen den VfB Friedrichshafen (1:3) einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und fällt den Rest der Saison aus. „Ich fahre zu den Netzhoppers und dann höre ich mir das Angebot an. Natürlich hoffe ich auf viele Einsätze, nur dann kann ich zeigen, was ich kann“, sagt Krüger der „Schwäbischen Zeitung“.
In Friedrichshafen waren seine Einsätze nur von kurzer Dauer. Wobei Martin Krüger vor der Saison schon wusste, dass er sich beim Pokalsieger und Vizemeister hinten anstellen muss. Jakub Janouch war stets erste Wahl und das trotz schwankenden Leistungen. „Die Situation war für mich natürlich nicht optimal, eher frustrierend“, sagt Krüger, der davon überzeugt ist, dass sein Wechsel zum VfB nicht zu früh kam. Dabei macht er niemanden einen Vorwurf, sieht es eher sportlich. „Trainer und Mannschaft waren zu mir fair. Ich muss beweisen, dass ich das Niveau habe, in Friedrichshafen zu spielen“, betont er. Aber ohne Einsätze wird es schwer, deshalb der mögliche Wechsel. Martin Krüger hofft kommende Woche auf gute Gespräche bei den Netzhoppers. „Wie das vertraglich geregelt wird, weiß ich nicht“, meint er. Der Zuspieler unterschrieb zur neuen Saison bei den Häflern einen Zweijahresvertrag. Aber zunächst steht das Sportliche im Vordergrund. Krüger will spielen, eine Mannschaft führen und zeigen, dass er ein guter Dirigent ist. Beim Tabelleneunten der Bundesliga bekommt er nun eine neue Chance. Die will er nutzen.
Der VfB Friedrichshafen bleibt weiterhin ein Thema für ihn. Krüger sieht den Schritt nach Bestensee als eine Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen. „Es ist eine gute Chance. Die will ich nutzen“, sagt Krüger. Der VfB legt ihm keine Steine in den Weg. „Wir wollen für die Spieler nur das Beste und wenn es zwischen Martin Krüger und den Netzhoppers zu einer Einigung kommt, dann freuen wir uns für Martin“, betont Vital Heynen.