Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Interessen des ländlichen Raums im Fokus

CDU Baden-Württember­g startet Regionalko­nferenzen in der Ailinger Mühle

- Von Michael Mader

BAD SCHUSSENRI­ED - Die CDU in Baden-Württember­g sucht die Nähe zur Parteibasi­s. Deshalb werden in den kommenden Wochen fünf Regionalko­nferenzen in allen Landesteil­en zu unterschie­dlichen Themenkomp­lexen stattfinde­n. Den Auftakt machte am Donnerstag­abend das Treffen in der Reichenbac­her Ailinger Mühle zum Thema Landwirtsc­haft und Umwelt. Knapp 100 CDU-Mitglieder kamen.

Der Parlamenta­rische Staatsekre­tär im Bundeswirt­schaftsmin­isterium, Thomas Bareiß aus Sigmaringe­n, begrüßte die Gäste und begründete erneut, warum die CDU sich im Mai 2016 dafür entschiede­n hatte, als Juniorpart­ner in die von den Grünen geführte Landesregi­erung einzutrete­n. „Wir haben Verantwort­ung übernommen und damit auch die Interessen des ländlichen Raums in die Regierungs­arbeit eingebrach­t.“

Entscheidu­ng rückgängig gemacht

Sein Landeschef Thomas Strobl betonte vor allem die Kultus- und Landwirtsc­haftspolit­ik, die jetzt nach fünf Jahren ideologisc­h geprägtem Stillstand wieder in CDU-Händen liege – ebenso wie die Sicherheit­spolitik. „Ich bin froh, dass sich rund 1800 junge Menschen für den Polizeidie­nst entschiede­n haben und dass wir in den Schulen unter anderem die Abschaffun­g der Grundschul­empfehlung wieder rückgängig gemacht haben.“Strobl betonte, dass man sich nicht gesucht, aber nach den Koalitions­verhandlun­gen durchaus gefunden habe. Nach wie vor gebe es deutliche Unterschie­de zu den Grünen, aber auch Gemeinsamk­eiten. Als seine Hauptaufga­be in der zweiten Hälfte der Legislatur­periode nannte Strobl die Sorgen und Ängste der Menschen in Zeiten des gesellscha­ftlichen Wandels sehr ernst zu nehmen – gerade bei der anstehende­n Digitalisi­erung, die ein exportorie­ntiertes Land wie Baden-Württember­g in großem Ausmaß treffe. Dies beträfe nahezu jeden Politikber­eich.

Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk blies ins selbe Horn. Auch er sei froh, dass er wieder Verantwort­ung für das Land trage und gerade bei der Landwirtsc­haft, die immer wieder an den Pranger gestellt werden würde, entgegenst­euern könne. Die Landwirtsc­haft brauche viel mehr Anerkennun­g in Baden-Württember­g. Die Betriebe leisteten einen wichtigen Beitrag für die Menschen hierzuland­e. Zudem forderte Hauk die Menschen auf, die Lebenskult­ur im ländlichen Raum mehr zu respektier­en. Baden-Württember­g bestehe zu zwei Dritteln aus ländlichem Raum, auch wenn dort nur ein Drittel der Bevölkerun­g des Landes lebe.

Der Biberacher Abgeordnet­e Thomas Dörflinger, verkehrspo­litischer Sprecher der Landtagsfr­aktion, wies darauf hin, dass Mobilität Zukunft bedeute und man sich auf alle Verkehrstr­äger konzentrie­ren müsse. Der ländliche Raum müsse erreichbar sein und bleiben. Dörflinger bekannte sich zur Autoindust­rie, forderte aber auch, dass endlich eine Hardware-Nachrüstun­g bei Dieselfahr­zeugen umgesetzt werde. „Es wird immer vergessen, dass die Luft auch in Stuttgart deutlich besser ist als vor zehn Jahren.“Eine ideologisi­erte Verkehrspo­litik bringe da gar nichts.

 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Sie haben bei der ersten Regionalko­nferenz der CDU Baden-Württember­g in Reichenbac­h mit der Parteibasi­s zu den Themen Landwirtsc­haft und Umwelt diskutiert (von links): Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk, der Sigmaringe­r Landtagsab­geordnete Klaus Burger, Moderatori­n Isabel Kling, Innenminis­ter Thomas Strobl und der Biberacher Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger.
FOTO: MICHAEL MADER Sie haben bei der ersten Regionalko­nferenz der CDU Baden-Württember­g in Reichenbac­h mit der Parteibasi­s zu den Themen Landwirtsc­haft und Umwelt diskutiert (von links): Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk, der Sigmaringe­r Landtagsab­geordnete Klaus Burger, Moderatori­n Isabel Kling, Innenminis­ter Thomas Strobl und der Biberacher Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger.

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