Schwäbische Zeitung (Laupheim)
400 – und noch nicht fertig
Lionel Messi feiert beim FC Barcelona Tor-Jubiläum
BARCELONA (SID) - Kurz einen Schuss angetäuscht, dann aber doch den Ball vorgelegt und ihn überlegt in die Torecke geschoben – Lionel Messis 400. Tor in der Primera Division war irgendwie typisch für den argentinischen Superstar. Und der Jubel über den Jubiläumstreffer fiel dementsprechend sparsam aus: Kurz den linken Arm gehoben, routiniert die Glückwünsche der Kollegen entgegengenommen, das war es dann schon.
Dabei ist die Erfolgsquote des Südamerikaners phänomenal. Für die 400 Tore binnen 14 Jahren brauchte Messi nur 435 Spiele. Ein sagenhafter Wert von 0,92 Treffern pro Spiel, unerreicht sogar vom Münchner Gerd Müller. Der „Bomber des Nation“war einst in der Bundesliga in 427 Partien 365-mal erfolgreich (Schnitt 0,85).
„400 Tore – und es wird weitergehen“, prophezeite und forderte „Mundo Deportivo“zugleich nach dem 3:0 (1:0)-Sieg von Titelverteidiger FC Barcelona gegen SD Eibar, der die Tabellenführung der Katalanen weiter festigte. Messi traf dabei in der 53. Minute zum 2:0-Zwischenstand und fügte seiner sportlichen Vita eine weitere Bestmarke hinzu.
400 Tore in einer einzigen der fünf großen Profiligen – das war bisher noch keinem Fußballer gelungen. Aber die Rekordliste des 31-Jährigen war auch vorher schon lang. Einzigartig sind weiterhin seine 50 Tore in der Saison 2011/12, 26 Treffer im El Clasico sowie 91 Pflichtspieltore in einem Kalenderjahr (2012).
„Was Lionel leistet, ist monströs. Schließlich musst du jedes Tor einzeln erzielen, über viele Jahre hinweg. Dieser Spieler ist einfach unglaublich, man könnte denken, er sei von einem anderen Planeten zu uns gekommen“, sagte Barca-Trainer Ernesto Valverde nach der Partie gegen Eibar.
Und die Zahl seiner Rekorde könnte sich in diesem Jahr durchaus noch erhöhen. Nur noch elf Siege fehlen Messi in der Primera Division, um mit Torwartlegende Iker Casillas gleichzuziehen. Und nach 49 Dreierpacks ist der 50. seiner Karriere schon programmiert.
Dabei ist der Dribbelkönig alles andere als ein Zahlenmensch, Messi überlässt Rechenspiele Statistikern und Journalisten. Für ihn zählt der Gegenspieler, an dem er vorbei muss, und der Ball, den es ins Tor zu befördern gilt. „Wenn mir beides gelingt, bin ich glücklich“, hat er einmal gesagt. Das ist seine schlichte FußballWahrheit, abseits von allen Zahlendateien. Doch wie wichtig ein Torjäger ist, sieht man auch beim Erzrivalen: Seit Ronaldo weg ist, läuft es bei Real nicht mehr rund, zehn Zähler liegt Madrid zur Halbzeit hinter Barcelona.