Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Jolanta Switajski zeigt Skulpturen aus Holz
Ausstellung in der Galerie Uli Lang in Biberach
BIBERACH (sz) - In der Galerie Uli Lang zeigt Jolanta Switajski bis 15. Februar an ihre Holzskulpturen.
Aus totem Holz, das sie mit harten, mit rohen Einschnitten bearbeitet, schafft sie Skulpturen und gibt dem Holz, dem Stamm zurück, was er hatte – Individualität in feinen Nuancen. Oberflächlich betrachtet, scheinen ihre Skulpturen sich sehr ähnlich zu sein. Fast immer Frauen. Zerfurchte Gestalten alle, wie die Rinden von Bäumen, die weggeschält werden, allenfalls verwertbar in Öfen. Schrundig sind ihre Frauen, wie die Hände von Bäuerinnen, von Hopfenpflückern, von Bergarbeitern. Genauer betrachtet aber bleiben ihnen Spuren einer Individualität, sie bewahren das Minimum eines Ichs. Die diffusen Farben, die Switajski ihren Skulpturen gibt, wirken wie die Nebel über den Geschichten, über den Seelen und Verletzungen, von denen sie alle zu erzählen hätten. Was die meisten Figuren eint, ist die gebeugte Haltung, die Folge zu vieler Geburten, doppelter Arbeitsbelastung, unzureichender Ernährung und der endlosen Wege, die sie in ihrem Leben zurücklegten.
In der Ausstellung ist eine Skulptur mit dem Titel „vereint“zu sehen, die beispielhaft ist für die Gedanken der Künstlerin: Frauen stehen eng zusammen, berühren sich, blicken ins Ungewisse, aber sie blicken nach vorne, nicht nach unten. Für die Mehrheit der Frauen weltweit noch ein Traum.