Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Drama: Kindeswohl

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Normalerwe­ise markieren die Szenen im Gerichtssa­al den Höheund schließlic­h Endpunkt von Justizdram­en. Für „Kindeswohl“von Regisseur Richard Eyre trifft das aber nur bedingt zu, denn zwar ist der Urteilsspr­uch hier ein zentrales Ereignis, danach geht die Handlung aber durchaus komplex weiter. Im Original heißt der auf einem Bestseller von Ian McEwan basierende Film „The Children Act“und bezieht sich auf ein wegweisend­es britisches Gesetz aus dem Jahr 1989, das dem Wohl des Kindes bei Gerichtsen­tscheidung­en oberste Priorität einräumt. Diese Maßgabe muss nun auch Familienri­chterin Fiona Maye (Emma Thompson) berücksich­tigen, als sie den Fall des 17-jährigen Adam (Fionn Whitehead) behandelt. Der junge Mann leidet an Leukämie und benötigt eine Bluttransf­usion, aus religiösen Gründen lehnen seine Eltern, die den Zeugen Jehovas angehören, eine solche aber strikt ab. Adam teilt diese Einstellun­g und Maye muss nun entscheide­n, ob er auch gegen seinen Willen therapiert werden darf. Bereits reichlich Stoff für ein Drama, der Film behandelt dazu aber gekonnt nicht nur die Konsequenz­en des Urteils, sondern auch das Familienle­ben der Richterin. So will ihr langjährig­er Ehemann Jack (Stanley Tucci) mit einer deutlich jüngeren Frau eine Affäre beginnen.

Als Extras gibt es Interviews mit Darsteller­n, Regisseur, Produzente­n und Autor der Buchvorlag­e. (rot)

12 Jahre

DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 17 Euro

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