Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gastronomie bleibt ein unerfüllter Wunsch
Biberacher Baubürgermeister entschuldigt sich für „unbedarfte“Aussage zum Schadenhof
BIBERACH - Mit der Umgestaltung des Schadenhofs hatte die Stadt Biberach unter anderem die Hoffnung verbunden, im Gebäude Schadenhofstraße 7 („Lerntreff“) mit einer Gastronomie für mehr Leben auf dem Platz zu sorgen. Ein Wunsch, der sich zumindest in den nächsten Jahren nicht erfüllen dürfte.
Im Zusammenhang mit dem geplanten Fontänenfeld auf dem Schadenhof (SZ berichtete), hatte Grünen-Stadträtin Silvia Sonntag Ende Januar im Bauausschuss gefragt, wie es denn um die angedachte Gastronomie im „Lerntreff “-Gebäude bestellt sei. Baubürgermeister Christian Kuhlmann hatte daraufhin geantwortet, dass die Gastronomie-Ansiedlung nicht wegen der Stadt oder der Gestaltung des Platzes stocke. Es sei ein ernsthafter Investor dagewesen. „Gescheitert ist das an den Mietvorstellungen der Eigentümer des Gebäudes“, sagte Kuhlmann damals im Bauausschuss.
Eine Äußerung, für die sich Kuhlmann bei den Eigentümern zwischenzeitlich schriftlich entschuldigt hat. Er habe diese Aussage in der Sitzung „etwas unbedarft“getroffen, so Kuhlmann in dem Schreiben, das der SZ vorliegt. Laut Eigentümerfamilie sei man sich mit dem interessierten Gastronomen nämlich bereits nach kurzem Verhandeln über den Mietpreis einig gewesen. Der habe sich sogar über die geringe Miethöhe gefreut, teilen die Eigentümer mit.
Man habe mit dem Gastronomen, seinem Architekten und einem Vertreter des Baudezernats in den folgenden Wochen intensiv an der Realisierung der Gastronomiepläne gearbeitet. So hätte im Keller des Gebäudes auch eine Hausbrauerei eingebaut werden sollen, für die der Platz aber nicht ausgereicht habe, so die Gebäudeeigentümer. Der Gastronom habe deshalb den Keller in Richtung des benachbarten Bürgergartens erweitern wollen, was die Stadt aber nicht genehmigt habe. Kurz vor der Unterschrift des Mietvertrags habe der Gastronom aber seine Zusage zurückgezogen, weil ihm der Platz nicht ausreichte, so die Eigentümer.
Im Rathaus hatte man davon bislang keine Kenntnis. „Ich bin von dem Gastronomen so informiert worden, dass es letztlich am Mietpreis und der Forderung, das Kellergeschoss mit einzubeziehen, gescheitert ist“, so Kuhlmann. Probleme bei der Genehmigung eines weiteren Kellerraums unter dem Bürgergarten seien ihm bislang nicht bekannt gewesen, er werde dem aber nachgehen.
Räume sind jetzt vermietet
Selbst wenn sich der Sachverhalt aber aufklären sollte, sieht es für die allseits gewünschte Gastronomienutzung zumindest mittelfristig eher schlecht aus. Die entsprechenden Räume in der Schadenhofstraße 7 sind inzwischen an einen gemeinnützigen Bildungsträger vermietet worden, der dort seine Kurse anbietet. Der Mietvertrag hat laut Aussage der Eigentümer eine Laufzeit von fünf Jahren. „Das ist schade, aber das kann man im Moment nicht ändern“, sagt Kuhlmann.
Seitens der Eigentümer ist man einer gastronomischen Nutzung in dem Gebäude in der Zukunft nicht abgeneigt. „Allerdings eher ein Café und weniger eine Kneipe mit Hausbrauerei“, so die Eigentümer.