Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Buntes Treiben unter blauem Himmel
Beim Narrensprung regnet nur Konfetti: 4000 Hästräger ziehen durch die Innenstadt
LAUPHEIM - Kräuterhexen, Feuerteufel und Wassergeister in der Laupheimer Innenstadt: Rund 4000 Hästräger haben beim Narrensprung der Alb-Donau-Region (ADR) am Sonntag gefeiert, Musik gemacht und die Zuschauer am Straßenrand beschenkt – manchmal mit Süßigkeiten, manchmal mit einer ordentlichen Ladung Konfetti.
98 Gruppen, darunter ADR-Mitglieder und befreundete Gruppen, stellten sich mittags in der Hasenstraße auf und zogen anschließend über den oberen Marktplatz die Lange Straße hinunter. Zu bestaunen gab es vor allem Hexen in prächtigen Kostümen: Donauhexen, Höllenhexen, Mühlenhexen und Schlosshexen waren der Einladung der Laupheimer Dürnach-Hexen gefolgt, die bereits zum dritten Mal den Narrensprung organisiert hatten und in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. „Die Stimmung ist super, mit der Planung hat alles bestens funktioniert“, sagte Zunftmeister Thomas Schaich.
Blauer Himmel und Sonnenschein
Zahlreiche Menschen hatten sich am Straßenrand versammelt, um sich das Spektakel bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein anzuschauen. Hästräger stürmten ohne Vorwarnung los, griffen in ihre Beutel und sorgten für Konfettischauer. Hexen forderten die Menschen auf, im Takt zu klatschen, und formierten sich unter Jubelschreien des Publikums zu Pyramiden. Und ein Geist versprühte grünen Rauch, der eine markante Duftspur hinterließ.
Welche Gruppen sich hinter den prächtigen Masken verbargen, darüber informierten Fasnetskenner auf zwei Sprecherwagen. Teil ihrer Erklärungen waren auch die Narrenrufe der Gruppen – diese schallten vom dreifachen „Hölla-Hexa“bis hin zum „Fleckle hopf, Fleckle hopf, Fleckle hopf hopf hopf“durch die Straßen.
Auch sonst hatten die Hästräger einiges zu bieten: Trompeter spielten eingängige Melodien, untermalt von wummernden Basstrommeln. Außer den Spielmannszügen waren noch einige Narren unterwegs, die ganze Musikanlagen auf Bollerwagen verladen hatten, die sie hinter sich herzogen. Für die Bewirtung am Straßenrand sorgten Laupheimer Imbiss-Gastronomen. Kinder in den Fokus Üblicherweise findet vor dem Narrensprung ein Brauchtumsabend statt – den haben die Organisatoren in diesem Jahr zugunsten einer Kinderfasnet ausfallen lassen. „Wir haben den Eindruck, dass es immer weniger Angebote für Kinder gibt“, sagte Thomas Schaich. Diese wollten die Dürnach-Hexen wieder in den Fokus rücken. „Die Laupheimer haben die Kinderfasnet sehr gut angenommen“, resümierte der Zunftmeister. „Die Halle war gerammelt voll.“Stattgefunden hat die Kinderfasnet bereits am Samstag in der Herrenmahdhalle.
Gegen 16 Uhr kamen die letzten Hästräger am Zielpunkt – auf Höhe des Geschäfts „Fundel Sanitär“in der Langen Straße – an. „Uns sind keine Zwischenfälle bekannt“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Zeitung. Der Umzug sei friedlich verlaufen.