Schwäbische Zeitung (Laupheim)
222 Mal ertönt der Alarm
„Stadtverwaltung und Gemeinderat unterstützen uns zu 100 Prozent“, sagt der Kommandant Andreas Bochtler
Laupheimer Feuerwehr hatte auch 2018 vielfältige Einsätze zu bewältigen.
LAUPHEIM - 222 Mal ist die Laupheimer Stützpunktfeuerwehr im vergangenen Jahr alarmiert worden, um Hilfe zu leisten, Gefahren abzuwenden, Schäden zu beseitigen. Bei der Hauptversammlung am Freitag unterstrich der Kommandant Andreas Bochtler, dass es eine gut ausgebildete, gut ausgestattete und gut aufgestellte Mannschaft brauche, um schlagkräftig zu bleiben und gesund von den Einsätzen heimzukehren.
28 Mal hieß es 2018 „Brandalarm“. Manchmal stellte sich die Lage vor Ort als harmlos dar, doch in vier Fällen waren große, 13 Mal kleinere Feuer zu bekämpfen. Ebenfalls 28 Mal rückte die Wehr nach Verkehrsunfällen aus; die Hälfte davon hatte sich auf der B 30 ereignet, wie aus dem Bericht der Schriftführerin Isolde Weggen hervorgeht. 33 Personen, darunter ein Feuerwehrkamerad, wurden bei den Unfällen und Bränden verletzt, drei Tote mussten geborgen werden.
Die Wehr beseitigte Sturmschäden, Überschwemmungen und Ölspuren, unterstützte Rettungsdienst und Polizei beim Öffnen von Türen, damit hilflose Personen medizinisch versorgt werden konnten, befreite Verletzte nach Arbeitsunfällen aus misslicher Lage, half nach einem Bahnunfall. Sie wurde zu beschädigten Gasleitungen und wegen auslaufender Natronlauge gerufen und zeigte ein Herz für Tiere: Ein Greifvogel steckte in einem Schneezaun fest, eine Ente hatte sich in Plastik verheddert. 58 Mal schlugen Brandmeldeanlagen in Firmen- und anderen Gebäuden an. Dazu kamen Sicherheitswachen bei Veranstaltungen und die Absicherung von Festzügen und Prozessionen.
„Einsätze haben viele Gesichter“, heißt es in Isolde Weggens Bericht. Es brauche Wissen, Können und Routine, um sie zu meistern – und auch etwas Glück.
Investitionen vorgezogen
Auch über die Einsätze und Übungen hinaus war viel zu tun. Die Wehr nahm den neuen Einsatzleitwagen in Betrieb, schaffte technisches Gerät und neue Uniformen, Dienst- und Einsatzkleidung an. Ein Teil der Investitionen wurde vorgezogen. Das Geld stand zur Verfügung, weil sich der Kauf eines Löschfahrzeugs für die Einsatzabteilung Bihlafingen verzögerte und die Mittel wegen der Umstellung auf das Neue Kommunale Haushaltsrecht nicht ins nächste Jahr übertragen werden konnten. Ein vom Tüv ausgemusterter Mannschaftstransportwagen wurde durch ein gebrauchtes Fahrzeug ersetzt.
Er könne ein klares Signal von Stadtverwaltung und Gemeinderat erkennen, sagte Andreas Bochtler: Die Freiwillige Feuerwehr werde zu 100 Prozent unterstützt und mit allem Notwendigen ausgestattet. „Und genau das ist auch mein Bestreben“, versicherte der Kommandant seinen Kameradinnen und Kameraden, „dass ihr die bestmögliche Technik und Ausrüstung bekommt, um euren ehrenamtlichen Dienst zu leisten“– unbeschadet. Ein Restrisiko indes bleibe immer bestehen. „Und dennoch ist jeder von euch bereit, dieses auf sich zu nehmen und Tag und Nacht bereit zu stehen. Dafür gebühren euch meine Hochachtung und die Hochachtung der gesamten Bürgerschaft“, sagte Bochtler. Nur wenn es gelinge, auch künftig ein gutes Miteinander zu pflegen, werde das „Konzept“Freiwillige Feuerwehr weiter leben – „aber ich bin da sehr zuversichtlich“.
Bernd Remane und Alexander Krug berichteten über solide Kassenstände bei Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr. Sighart Birkenberger ließ die Aktivitäten der Altersgruppe Revue passieren; sie zählt 20 aktive Mitglieder. Der Spielmannszug wurde 2018 in Heidelberg Landessieger in der Marschwertung. Nächstes großes Ziel ist das Bundeswertungsspiel 2020 in Freiburg. „Wir freuen uns darauf“, sagte die Stabführerin Franziska Schwarz.
Ende Februar tritt kreisweit eine neue Alarmstruktur in Kraft. Darauf hat sich auch die Laupheimer Wehr vorbereitet. In den nächsten Tagen werden alle Funkmeldeempfänger entsprechend umprogrammiert. Am 22. März ist Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Laupheim. Der Schülerspielmannszug feiert 2019 sein 70-jähriges Bestehen.