Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Ja mit Bauchschmerzen
Gemeinderat Achstetten stimmt Voranfrage zum Bau von Reihenhäusern in Stetten im zweiten Anlauf zu
STETTEN - Vier Reihenhäuser mit insgesamt 14 Wohnungen möchte ein Investor in der Ulmer Straße in Stetten bauen. Einer Bauvoranfrage hierzu stimmte der Achstetter Gemeinderat am Montag bei einer Gegenstimme zu. Das Gremium hatte im Januar dieselbe Anfrage noch abgelehnt, war mittlerweile aber von der Laupheimer Baurechtsbehörde überstimmt worden.
Grund für die Ablehnung waren vor allem Bedenken, die vier Häuser könnten zu hoch werden und sich daher nicht in die Umgebungsbebauung einfügen. Diese Besorgnis bestimmte auch die erneute Diskussion in der Ratssitzung am Montag. Dabei war die Gebäudehöhe gar nicht der vordergründige Gegenstand der mit ersten Plänen versehenen Bauvoranfrage. Vielmehr wollte der Investor zwei Fragen beantwortet haben: Dürfen auf der im Flächennutzungsplan als Dorfgebiet ausgewiesenen Fläche Reihenhäuser gebaut werden? Bestehen Bedenken wegen des Emissionsschutzes?
Die erste Frage beantwortet sich weitgehend durch die Tatsache, dass sich die Fläche in einem Gebiet befindet, für das es keinen Bebauungsplan gibt. Das bedeutet, die Gebäude müssen sich nach Art und Größe an der Umgebungsbebauung orientieren. Das sei laut den vorgelegten Plänen der Fall, urteilte die Laupheimer Baurechtsbehörde, die Ablehnung durch den Gemeinderat sei also rechtswidrig. Die Frage nach dem Emissionsschutz – in der Nähe befinden sich landwirtschaftliche Betriebe, in denen Viehhaltung betrieben wird – zu beantworten, sei Aufgabe von Fachbehörden, hieß es aus dem Gremium.
Zur geplanten Gebäudehöhe erklärte der Investor, der noch nicht namentlich genannt werden möchte, gegenüber der SZ: „Wir möchten Reihenhäuser bauen und keine mehrstöckigen Gebäude.“Vorgesehen seien Satteldächer mit einer Neigung von 48 Grad. „Damit kämen wir auf eine Höhe von maximal acht Meter.“Die Gebäude des landwirtschaftlichen Gehöfts, das zuvor auf dieser Fläche stand, seien höher gewesen.
Knackpunkt Tiefgarage
Ohnehin stehe und falle das Projekt mit der geplanten Tiefgarage, für die es nur eine Zu- und Abfahrt – von der Ulmer Straße aus – geben kann. Deren Realisierung hänge letztlich vom Baugrund ab, den er noch untersuchen lassen müsse. Die Aufgabe, ein Emissionsgutachten zu beauftragen, habe die Gemeinde nun ihm zugeschanzt, erklärte der Investor. Bislang scheute er sich aus Kostengründen davor, aufgrund der jüngsten positiven Signale aus dem Achstetter Gemeinderat werde er aber wohl bald handeln. Das Baugesuch sei dann relativ schnell fertig gestellt.
Tatsächlich gab es in der Ratssitzung am Montag auch Stimmen, die das Projekt befürworteten. 14 neue Wohneinheiten seien angesichts des Bauplatzmangels eine gute Sache, meinte zum Beispiel Michael Schick. „Und wenn die Baurechtsbehörde sagt, es geht, dann können wir es nicht abzulehnen.“Auch der Stettener Ortschaftsrat habe keine Einwände gegen das Bauvorhaben, hieß es im Gemeinderat. Die Zustimmung erfolgte – bei einer Gegenstimme – dennoch unter dem Vorbehalt, dass sich das Objekt auch in der Höhe in die Umgebungsbebauung einfügt.