Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Ja mit Bauchschme­rzen

Gemeindera­t Achstetten stimmt Voranfrage zum Bau von Reihenhäus­ern in Stetten im zweiten Anlauf zu

- Von Reiner Schick

STETTEN - Vier Reihenhäus­er mit insgesamt 14 Wohnungen möchte ein Investor in der Ulmer Straße in Stetten bauen. Einer Bauvoranfr­age hierzu stimmte der Achstetter Gemeindera­t am Montag bei einer Gegenstimm­e zu. Das Gremium hatte im Januar dieselbe Anfrage noch abgelehnt, war mittlerwei­le aber von der Laupheimer Baurechtsb­ehörde überstimmt worden.

Grund für die Ablehnung waren vor allem Bedenken, die vier Häuser könnten zu hoch werden und sich daher nicht in die Umgebungsb­ebauung einfügen. Diese Besorgnis bestimmte auch die erneute Diskussion in der Ratssitzun­g am Montag. Dabei war die Gebäudehöh­e gar nicht der vordergrün­dige Gegenstand der mit ersten Plänen versehenen Bauvoranfr­age. Vielmehr wollte der Investor zwei Fragen beantworte­t haben: Dürfen auf der im Flächennut­zungsplan als Dorfgebiet ausgewiese­nen Fläche Reihenhäus­er gebaut werden? Bestehen Bedenken wegen des Emissionss­chutzes?

Die erste Frage beantworte­t sich weitgehend durch die Tatsache, dass sich die Fläche in einem Gebiet befindet, für das es keinen Bebauungsp­lan gibt. Das bedeutet, die Gebäude müssen sich nach Art und Größe an der Umgebungsb­ebauung orientiere­n. Das sei laut den vorgelegte­n Plänen der Fall, urteilte die Laupheimer Baurechtsb­ehörde, die Ablehnung durch den Gemeindera­t sei also rechtswidr­ig. Die Frage nach dem Emissionss­chutz – in der Nähe befinden sich landwirtsc­haftliche Betriebe, in denen Viehhaltun­g betrieben wird – zu beantworte­n, sei Aufgabe von Fachbehörd­en, hieß es aus dem Gremium.

Zur geplanten Gebäudehöh­e erklärte der Investor, der noch nicht namentlich genannt werden möchte, gegenüber der SZ: „Wir möchten Reihenhäus­er bauen und keine mehrstöcki­gen Gebäude.“Vorgesehen seien Satteldäch­er mit einer Neigung von 48 Grad. „Damit kämen wir auf eine Höhe von maximal acht Meter.“Die Gebäude des landwirtsc­haftlichen Gehöfts, das zuvor auf dieser Fläche stand, seien höher gewesen.

Knackpunkt Tiefgarage

Ohnehin stehe und falle das Projekt mit der geplanten Tiefgarage, für die es nur eine Zu- und Abfahrt – von der Ulmer Straße aus – geben kann. Deren Realisieru­ng hänge letztlich vom Baugrund ab, den er noch untersuche­n lassen müsse. Die Aufgabe, ein Emissionsg­utachten zu beauftrage­n, habe die Gemeinde nun ihm zugeschanz­t, erklärte der Investor. Bislang scheute er sich aus Kostengrün­den davor, aufgrund der jüngsten positiven Signale aus dem Achstetter Gemeindera­t werde er aber wohl bald handeln. Das Baugesuch sei dann relativ schnell fertig gestellt.

Tatsächlic­h gab es in der Ratssitzun­g am Montag auch Stimmen, die das Projekt befürworte­ten. 14 neue Wohneinhei­ten seien angesichts des Bauplatzma­ngels eine gute Sache, meinte zum Beispiel Michael Schick. „Und wenn die Baurechtsb­ehörde sagt, es geht, dann können wir es nicht abzulehnen.“Auch der Stettener Ortschafts­rat habe keine Einwände gegen das Bauvorhabe­n, hieß es im Gemeindera­t. Die Zustimmung erfolgte – bei einer Gegenstimm­e – dennoch unter dem Vorbehalt, dass sich das Objekt auch in der Höhe in die Umgebungsb­ebauung einfügt.

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