Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Finja Blumer gewinnt regionalen Vorlesewettbewerb
Sechstklässlerinnen aus Bad Buchau, Bad Schussenried, Riedlingen und Laupheim treten gegeneinander an
BAD SCHUSSENRIED - Eine passende Betonung, ein angemessenes Tempo und ein gute Aussprache – all das ist notwendig, um eine Geschichte spannend zu erzählen. Beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs hat sich die elfjährige Finja Blumer aus Riedlingen gegen sieben weitere Sechstklässlerinnen aus Bad Buchau, Bad Schussenried und Laupheim mit ihren Vorlesefähigkeiten durchsetzen können. Veranstalter des Wettbewerbs, der am Dienstag in Bad Schussenried stattfand, ist die Stiftung Deutscher Buchhandel.
Einfach war die Entscheidung nicht für die sechsköpfige Jury. Diese bestand aus Claudia Blum, Inhaberin der Buchhandlung Eulenspiegel, dem evangelischen Pfarrer i. R. Ulrich Mack, Tonia Hegel von der Schülerbücherei der Drümmelbergschule, Irmtrud Hett, Eva Bergman, Mitglied in der Fraueninitiative und Linda Quauka, der Gewinnerin des Vorjahres. Um das Können der Schülerinnen zu beurteilen, hatten sie einen Fragebogen als Hilfe. In der ersten Runde lasen die Schülerinnen für drei Minuten einen Abschnitt aus einem selbst gewählten Buch vor. Besonders beliebt waren bei den Mädchen moderne Jugend- und Fantasyromane wie „Weltenexpress“von Anka Sturm und „Percy Jackson – der Fluch des Titanen“von Rick Riordan. Aber auch Klassiker wie „Anne auf Green Gables“von Lucy Maud Montgomery wurden vorgelesen. Diesen Roman stellte Finja Blumer vor. Das Buch habe sie zuhause gefunden, da es bereits ihre Mutter als junges Mädchen gelesen habe. „Das Buch erzählt eine aufregende Lebensgeschichte und begleitet eine Person über mehrere Jahre“, sagt die Elfjährige. Ihre Begeisterung für dieses besondere Buch zahlte sich aus. Mit ihrer guten Aussprache und dem angemessenen Lesetempo habe sie das Buch zu neuem Leben erweckt, lautete das Urteil der Jury. Zudem stellten sie fest, dass die Schülerin aus Riedlingen über kein Wort gestolpert sei. Diese Fähigkeiten bewies Finja Blumer auch in der zweiten Runde. Die Schülerinnen mussten nun einen komplett fremden Text aus dem Roman „Der Tausendjährige Junge“von Ross Welford lesen. Er erzählt die Geschichte des elfjährigen Alfie Monk, der niemals älter werden kann und bereits während des Mittelalters gelebt hat. Dieser Fremdtext stelle eine besondere Herausforderung für die Schüler dar, da sie sich nicht auf ihn vorbereiten und die Betonung vorher nicht üben könnten, erklärte Jurorin Claudia Blum.
Sie organisiert den Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs in Bad Schussenried. Der Wettbewerb diene dem Erhalt der Buchkultur in Deutschland und der Förderung der sprachlichen Fähigkeiten der Schüler. Schließlich „macht Lesen klug“, erklärt Claudia Blum. Für Finja Blumer vom Kreisgymnasium Riedlingen geht es nun zum Bezirksentscheid nach Tübingen.