Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Auto-Emotion

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Kommunikat­ion ist im Zeitalter von WhatsApp und Co. längst nicht mehr auf altmodisch­e Worte beschränkt. Ein Emoji – Smiley, Herzchen, Kackhaufen – sagt mehr als tausend Worte. Das haben sich auch die Australier gedacht: Im Bundesstaa­t Queensland kann man sich ab März Emojis aufs Nummernsch­ild prägen lassen. Nicht als Aufkleber, sondern richtig offiziell. Die Auswahl ist allerdings beschränkt: Es gibt nur Smileys mit Lächeln, Zwinkern, Tränen lachen, Herzchen und Sonnenbril­le. Alles positive Zeichen. Kein Wunder, in Australien begegnet man auf der Fahrt durch den Outback fast keiner Menschense­ele, die Autofahrt gestaltet sich entspannt und die Landschaft ist spektakulä­r. Da kann man nur gute Laune haben.

Für die Autobahn hierzuland­e müsste man vermutlich auf andere Bildgemüts­zustandsin­dikatoren zurückgrei­fen. Während man in Ländern wie Kanada auch nach mehreren Hundert Kilometern völlig entspannt an seinem Fahrziel ankommt, fühlt man sich hierzuland­e bereits nach fünf Minuten auf der Autobahn bedrängt und gestresst. Es gibt ja bekanntlic­h immer jemanden, der es auf der linken Spur noch eiliger hat und das mit Hupe und Lichthupe auch überaus deutlich kommunizie­rt. Da vergeht selbst dem gutgelaunt­en Smiley das Lachen.

Wie schön wäre es, wenn man dem Hintermann sein Fehlverhal­ten direkt widerspieg­eln könnte? Allerdings bräuchte es dazu etwas mehr als ins Nummernsch­ild gepresste Emojis. Optimal wären elektronis­ch steuerbare Symbole, die zur jeweiligen Stimmungsl­age passen. Fraglich bleibt nur: Ob das der TÜV abnimmt? (dre)

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FOTO: COLOURBOX
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