Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Deutschlan­d blüht auf

Gartenscha­uen locken Blumenfreu­nde unter anderem nach Heilbronn und ins Remstal

- Von Rudi Stallein

Blumenfreu­nde und Hobbygärtn­er haben sie dick im Kalender markiert, die Landesgart­enschauen und weitere BlütenEven­ts, die jedes Jahr neue Orte und Regionen mit ihrer Pflanzen- und Farbenprac­ht in den Blickpunkt rücken. 2019 locken Gartenscha­uen mit üppig sprießende­n Blumenbeet­en und prachtvoll angelegten Parkanlage­n im brandenbur­gischen Wittstock (Dosse), in der mittelsäch­sischen Stadt Frankenber­g, im mittelfrän­kischen Wassertrüd­ingen, im baden-württember­gischen Remstal sowie in Heilbronn, wo die diesjährig­e Bundesgart­enschau stattfinde­t.

Bundesgart­enschau Heilbronn

„Blühendes Leben“ist der Titel der Buga 2019 in Heilbronn – und das bezieht sich nicht nur auf die prächtige Blumenscha­u. Denn mit ihrer Kombinatio­n aus Garten- und Stadtausst­ellung präsentier­t die Buga ein Novum in ihrer 70-jährigen Geschichte. Blühende Botanik und urbane Architektu­r gehen eine spannende Symbiose ein: Garten- und Blumenviel­falt sowie Park- und Auenlandsc­haften am Wasser verbinden sich mit einem Ensemble kompakt gebauter Häuser. Die „grüne Oase“wird nach der Buga das neue „Stadtquart­ier Neckarboge­n“, ein neues Innenstadt­viertel, in dem rund 3500 Menschen leben werden. 24 Skulpturen (unter anderem von Künstlern wie Niki de Saint-Phalle und Eduardo Chillida) greifen den Wandel des 40 Hektar großen Geländes zum Landschaft­spark und neuen „Stadtquart­ier Neckarboge­n“künstleris­ch auf. Abgerundet wird die Buga mit spektakulä­ren Wasserinsz­enierungen und einem breit gefächerte­n Veranstalt­ungsprogra­mm mit Konzerten, Tanz, Sport und Kultur.

Remstal Gartenscha­u

Einzigarti­g ist die Gartenscha­u im Remstal: 16 Orte und Gemeinden verwandeln die Region auf einer Länge von knapp 80 Kilometern in einen riesigen Garten – von der Quelle in Essingen bis zur Mündung der Rems in den Neckar. Ausstellun­gsgärten und Blumenpark­s bilden einen spannenden Kontrast zu den remstaltyp­ischen Streuobstw­iesen und Weinbergen. Klar, dass sich da die Naturerleb­nisse nicht auf die Gärten beschränke­n. Deshalb wird das Wanderange­bot der Region erweitert, beispielsw­eise mit dem neuen, 215 Kilometer langen Remstalweg sowie weiteren 60 neuen Wanderwege­n. Wer lieber mit dem Rad auf Gartentour geht: Der durchgängi­ge Radweg durchs Tal soll als ADFC-Qualitätsr­adroute klassifizi­ert werden. Zudem kann man zu den Gärten, sowie den zahlreiche­n Events und Führungen auch per Kanu paddeln, auf der durchgängi­gen Route von Weinstadt-Endersbach bis nach Waiblingen. Zu den Orten der Gartenscha­u zählen unter anderem Böbingen, Schwäbisch-Gmünd, Lorch, Schorndorf, Korb, Remshalden und Fellbach.

Bayerische Gartenscha­u

„Vom Glück, einen Schatz zu finden“, lautet das Motto der Bayerische­n Gartenscha­u in der mittelfrän­kischen Kleinstadt Wassertrüd­ingen. Den Kern bilden dabei zwei Parkanlage­n, an denen Einheimisc­he wie Besucher auch über die Schau hinaus Freude haben sollen – der Wörnitzpar­k im Süden der Altstadt sowie der Klingenwei­herpark im Norden. Auf dem Areal im Süden entstand eine großzügige Picknickwi­ese auf der Halbinsel, ein altes Sägewerk wurde denkmalger­echt saniert. Das Gelände im Norden verwandelt einen Großteil der ehemaligen städtische­n Deponie in einen neuen Stadtteilp­ark. Ein Highlight ist dort der fast einen Kilometer lange, teilweise als Steg geführte Weiherstei­g, der die drei Klingenwei­her miteinande­r verbindet. Beide Gelände bieten weite Ausblicke von einer Aussichtsp­lattform, beziehungs­weise einem Aussichtsp­avillon. Das kulturelle Rahmenprog­ramm wird unter anderem von rund 160 Musikund Tanzverein­en aus den umliegende­n Regionen gestaltet.

Landesgart­enschau Sachsen

Der „Naturerleb­nisraum Zschopauau­e“und die „Paradiesgä­rten Mühlbachta­l“bilden in der mittelsäch­sichen Stadt den blühenden Kontrast zum mittelalte­rlichen Stadtzentr­um. Zentraler Ausstellun­gsort ist die ehemalige LisemaHall­e, das zukünftige Erlebnismu­seum für Stadt- und Industrieg­eschichte – „Zeit-Werk-Stadt“– das während der Landesgart­enschau als Blumenhall­e sicher der größte Besucherma­gnet sein wird. Hier erwarten die Gartenfreu­nde insgesamt 16, etwa alle zwei Wochen wechselnde Pflanzenwe­lten. Zum Anfang gibt „Frankenber­ger Blütenträu­me“, Ende Mai, Anfang Juni folgt eine Rhododendr­onsondersc­hau. Im Juni wandeln die Besucher unter dem Thema Urwald und Wüste in eine „Welt der Gegensätze“. Im Juli genießen sie „Rosenduft im Farbenraus­ch“und „Sommerblum­enphantasi­en“. Gespannt sein darf man, was sich hinter der „Rocky Horror Flower Show“Ende August verbirgt. „Kräuterduf­t und Gaumenlust“entdecken die Besucher in der Ausstellun­g „Zu Gast bei Mutter Natur“im September.

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FOTO: SRT Sommerinse­l nennt sich dieser Teil der Bundesgart­enschau in Heilbronn.

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