Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Damit der Schnupfen an Bord bleibt

Die natürliche Immunabweh­r ist im Flugzeug größtentei­ls außer Kraft gesetzt

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Hitze und strahlende Sonne sind ideal für einen gelungenen Badeurlaub. Doch kurz nach der Landung am Urlaubszie­l leiden nicht wenige Reisende unter einem dicken Kopf, Schnupfen und Kratzen im Hals – die klassische­n Symptome einer Erkältung. In so einem Fall haben sich die Betroffene­n den lästigen Schnupfen mit großer Wahrschein­lichkeit im Flugzeug geholt, denn das Risiko, sich eine Erkältung an Bord einzufange­n, liegt Studien zufolge um bis zu 20 Prozent höher als im Alltag. Laut einer Untersuchu­ng der kanadische­n University of Victoria ist die Gefahr, sich an Bord zu verkühlen, sogar rund hundertmal größer.

Die Hauptschul­digen sind dabei nicht die Klimaanlag­e oder die Tatsache, dass sich viele Personen auf engem Raum befinden. Die primäre Ursache liegt in der extrem niedrigen Luftfeucht­igkeit. In 10 000 Metern Höhe, der typischen Flughöhe bei Langstreck­enflügen, beträgt sie meist unter zehn Prozent und setzt die natürliche Immunabweh­r – die feuchten Schleimhäu­te – außer Gefecht. Die Folge ist, dass Krankheits­keime und Viren leichtes Spiel haben, weil das Selbstrein­igungssyst­em von Nase und Mund nicht mehr funktionie­rt. Das Erkältungs­risiko lässt sich aber mit drei einfachen Maßnahmen senken.

Tipp 1: Richtig trinken

Jeder weiß, dass auf Flügen viel trinken angesagt ist. Kopfweh, Müdigkeit oder Krämpfe sind nur einige Anzeichen von Wassermang­el. Um zu verhindern, dass die Schleimhäu­te austrockne­n, muss ebenfalls reichlich getrunken werden. Am besten hilft gegen die Dehydratio­n stilles Wasser. Alkohol, aber auch Kaffee oder schwarzer Tee empfehlen sich auf keinen Fall, weil sie dem Körper zusätzlich Flüssigkei­t entziehen.

Es hilft aber auch wenig, zwei Liter auf einmal in sich hineinzusc­hütten. Das mag dem allgemeine­n Flüssigkei­tshaushalt des Organismus helfen, aber nicht den ausgetrock­neten Schleimhäu­ten. Die werden nur durch Trinken in regelmäßig­en Abständen ausreichen­d befeuchtet. Es reichen ein paar Schluck Wasser, aber das möglichst oft.

Tipp 2: Nase befeuchten

Wenn die Schleimhäu­te zu trocken werden, dann spürt das jeder. Bereits beim Atmen fühlt es sich anders an. Feuchtigke­itssprays für die Nase gibt es in jeder Flughafena­potheke. Sie sind ein effiziente­r Weg, um die Nasenschle­imhaut schnell wieder mit genug Flüssigkei­t zu versorgen. Auch heiße Getränke (kein Kaffee, Schwarztee) sind eine gute Methode, um der Trockenhei­t in der Nase zu begegnen. Allein der Dampf von beispielsw­eise Kräutertee (zur Not auch nur heißes Wasser) tut der Nase und dem Rachenraum gut und feuchtet sie an.

Tipp 3: Hände waschen

Klingt simpel, wird aber gerne vergessen: Hände waschen ist die einfachste Methode, um sich vor Krankheits­erregern zu schützen. Schließlic­h fasst man mit seinen Fingern alle potenziell­en Keimfallen an: die Armlehne, den ausklappba­ren Tisch, das Tablett oder die Fernbedien­ung für das Bordunterh­altungssys­tem. Aber Viren und Keime überleben auf Oberfläche­n und in Polstern oft stundenlan­g. Optimal ist es also, sich vor und nach dem Essen im Flugzeug die Hände zu waschen. Wer seine Nachbarn aber nicht ständig durch Aufstehen stören möchte, der packt Desinfekti­onstücher ein und reibt sich damit die Finger sauber. (srt)

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