Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Laupheims Weg zur Stadtgemei­nde

In einem Vortrag beleuchtet Gerd Winkler die Ortsgeschi­chte bis ins Jahr 1869

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - „Genehmigt. Karl“. Nur zwei Worte setzte der württember­gische König, in seiner Sommerresi­denz in Friedrichs­hafen weilend, am 14. August 1869 unter ein schriftlic­h vorgelegte­s „Anbringen“seines Innenminis­ters, seine Majestät möge „dem Pfarrdorfe Laupheim das Prädicat einer Stadtgemei­nde in Gnaden zu ertheilen geruhen“. Zwei Worte, die an der Rottum großen Jubel auslösten, war damit doch die Operation Stadterheb­ung nach einem mehr als einjährige­n Prüfverfah­ren von Erfolg gekrönt. Die Bürger waren, wie im „Verkündige­r“nachzulese­n ist, vor Freude ganz aus dem Häuschen.

Laupheims Weg zur Stadtgemei­nde zeichnet der Stadtarchi­var Gerd Winkler am Dienstag, 26. Februar, in einem öffentlich­en Vortrag im Kulturhaus nach. Es ist der Auftakt zu einer Reihe von Veranstalt­ungen und Festlichke­iten, mit denen heuer das Jubiläum „150 Jahre Stadterheb­ung“gefeiert werden soll.

In seinem Vortrag über die Geschichte Laupheims blendet Gerd Winkler bis in die Römerzeit zurück. Der älteste der Forschung bekannte schriftlic­he Hinweis auf „Loupheim“stammt aus dem Jahr 778. Es handelt sich um eine Urkunde, mit der eine Schenkung aus dem Rammachgäu, in dessen Zentrum der Flecken lag, an das Kloster Sankt Gallen vollzogen wurde.

1434 übertrug das Haus Habsburg den Ellerbache­rn Marktrecht und Gerichtsba­rkeit in Laupheim. Auch auf diesen Meilenstei­n der Ortsgeschi­chte wird Gerd Winkler in seinem Vortrag eingehen, ebenso auf die Zeit des Bauernkrie­gs und die Jahrzehnte vor der Stadterheb­ung, als Laupheim Sitz des Oberamts und des Oberamtsge­richts wurde (1845) und einen nachhaltig­en wirtschaft­lichen Aufschwung erlebte, mithin an regionaler Bedeutung immer mehr zulegte. „Ich möchte darstellen, welche Veränderun­gen die Dorfgemein­de durchlaufe­n hat, bis sie zur Stadt ernannt wurde“, sagt der Archivar.

Der Vortrag wird an einigen Stellen durch kurze Spielszene­n aufgelocke­rt. Angekündig­t sind ein Mönch, der die Ersterwähn­ungsurkund­e von 778 verliest, und Bauern des Baltringer Haufens. Die Besucher können eine Reprodukti­on der Urkunde studieren, die 1869 von Königs Gnaden städtische Würden bescherte.

Der Vortrag im Kulturhaus beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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FOTO: ROLAND RAY Stadtarchi­var Gerd Winkler zeigt das Dokument, das die Stadterheb­ung Laupheims besiegelte.

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