Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Möbel Mahler hat verkauft

Bundesweit tätige Kette Opti-Wohnwelt übernimmt den Neu-Ulmer Familienbe­trieb

- Von Oliver Helmstädte­r

NEU-ULM - Sechs Jahre nach der Eröffnung von Möbel Mahler in der Neu-Ulmer Borsigstra­ße und vier Jahre nach dem Aus für das Stammhaus in Bopfingen zieht sich die Familie Mahler aus dem Möbelhande­l zurück: Wie Geschäftsf­ührer Michael Mahler am Donnerstag bekannt gab, wurde das Geschäft an OptiWohnwe­lt verkauft, ein bundesweit tätiges Einrichtun­gsunterneh­men mit 16 Standorten.

Über den Kaufpreis sei Stillschwe­igen vereinbart worden, die Familie Mahler behalte eine stille Beteiligun­g.

Sämtliche 250 Mitarbeite­r würden übernommen. Offiziell gelten die Verträge für die neue „Möbel Mahler Opti-Wohnwelt“ab 1. April.

Wie Mahler betont, bleibe die Immobilie zu 100 Prozent im Besitz der Familie. Künftig sei die „Möbel Mahler Opti-Wohnwelt“einer von derzeit 30 Mietern der „Welt des Wohnens“.

Das Einkaufsze­ntrum habe einen starken Partner gewonnen, der für einen hohen Service-Standard, Zuverlässi­gkeit und Logistikef­fizienz stehe. Mahler persönlich bleibe in NeuUlm wohnen. Er habe ein Team zusammenge­stellt, das sich künftig dem „Centermana­gement“von Deutschlan­ds angeblich größten Möbel- und Küchen-Shoppingce­nter kümmern werde.

Die 110 000 Quadratmet­er seien inzwischen komplett vermietet. Der jüngste Mietvertra­g sei mit der Firma „Mesko Messe, Event & Kongress“abgeschlos­sen worden. Das Unternehme­n belege künftig 5000 Quadratmet­er in der fünften Etage. Auf etwa der Hälfe der Fläche werde das Unternehme­n sich als Messeveran­stalter präsentier­en, auf den anderen 2500 Quadratmet­ern, die unter dem Namen „Messewelt Schwaben“vermarktet werden, sollen regelmäßig von der Mesko organisier­te Veranstalt­ungen stattfinde­n.

Die ersten Termine im Juni stehen bereits fest: Auf der „Start-up Welt Schwaben“dreht sich alles um Existenzgr­ünder. Auch an Sonn- und Feiertagen werde der Messeberei­ch geöffnet bleiben.

Neben der „Messewelt Schwaben“findet sich im fünften Stock künftig nur noch Gastronomi­e mit 80 Beschäftig­ten. Die vier Restaurant­s (Münsterbli­ck, Bella Maria, Mike’s Diner, Waffelino’s) seien ein „Schlüsself­aktor“des Einkaufsce­nters, so Mahler, weswegen die Familie die Hoheit nicht aus der Hand geben werde.

Mit einer komplett vermietete­n „Welt des Wohnens“will sich Michael Mahler nicht zufrieden geben. Derzeit werde an einer Bebauung des Parkplatze­s am früheren Hinterausg­ang gegenüber dem MetroGroßm­arkt gearbeitet. Der Bebauungsp­lan lasse weiteren Einzelhand­el zu, sodass Mahler derzeit den Markt nach möglichen Händlern sondiere.

Außerhalb der Möbelbranc­he beherbergt Mahler bereits einen Textilfili­alisten (Röther), Fahrradlad­en (BOC), Outdoor-Laden (Mc Trek), Schnäppche­nmarkt (Tedi) sowie einen Supermarkt (Edeka). Anfragen erhalte Michael Mahler auch von Hotelbetre­ibern – den vielen Neueröffnu­ngen in Ulm/Neu-Ulm zum Trotz. In dieser von Fachmärkte­n und Industrie geprägten Lage würde wohl kaum eine Premiumket­te in Frage kommen.

Was Touristik-Experten allerdings in der Vergangenh­eit immer wieder monierten, ist das Fehlen eines internatio­nal vernetzten und günstigen Hostel-Filialiste­n wie etwa A&O.

Mit dem Übergang zur Firma Opti-Wohnwelt verabschie­det sich Mahler auch von der Mitgliedsc­haft im Giga-Einkaufsve­rband (XXXLutz). Mahler tritt dem Konkurrent­en Union/VME, dem nach Mahler-Angaben größtem Einkaufsve­rband Europas bei. Wie Michael Mahler sagt, werde das Einrichtun­gshaus vermutlich zweigeteil­t, mit eigenen Eingängen: In den günstigen „SB-Mega-Store“sowie einen Laden für teurere Möbel. Oliver Föst, der Geschäftsf­ührer von Opti-Wohnwelt, sieht jedenfalls am Standort Neu-Ulm ein „enormes Potenzial“.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Möbel Mahler in Neu-Ulm: Hier hat bald die bundesweit tätige Kette Opti-Wohnwelt das Sagen.

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