Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Dominierer sind zurück
Eric Frenzel sprintet mit Fabian Rießle zum Doppel-Gold bei WM in Seefeld
SEEFELD (SID) - Eric Frenzel wartete mit ausgebreiteten Armen hinter der Ziellinie, während Fabian Rießle die letzten Meter im Triumphzug zurücklegte – Sekunden später fielen sich die beiden Goldjungs jubelnd in die Arme: Die deutschen Kombinierer haben ihre WM-Festspiele von Seefeld fortgesetzt und zwei Tage nach Frenzels Einzel-Gold auch im Teamsprint triumphiert.
„Das ist ein geiler Tag, wir haben einen geilen Job gemacht“, sagte der nun siebenmalige Weltmeister Frenzel. Der 30 Jahre alte Sachse fügte seiner schon jetzt einzigartigen Karriere einen weiteren Höhepunkt hinzu, nach einer schwierigen Saison ist er wieder obenauf, sind die „Dominierer“wieder zurück: „Es ist schön, dass wir die Verhältnisse ein wenig gerade gerückt haben, das fühlt sich sehr, sehr gut an.“
Frenzel und der zwei Jahre jüngere Schwarzwälder Rießle setzten sich nach einem Sprungdurchgang und 2x7,5 km in der Loipe mit 8,2 Sekunden Vorsprung auf Norwegen durch, Dritter wurde Österreich (+9,2). Seit vier Jahren und neun Rennen sind die deutschen Kombinierer damit bei Großereignissen unbesiegt. Bundestrainer Hermann Weinbuch musste nach dem nächsten Höhepunkt seiner Traumlaufbahn erst einmal durchpusten: „Unsere Taktik ist perfekt aufgegangen. Ich bin tief bewegt, dass wir wieder eine Goldmedaille gewonnen haben“, sagte der 58-Jährige, der bei der WM 1985 selbst zwei Kombi-Titel in Seefeld gewonnen hatte – Frenzel, der König von Seefeld, steht mittlerweile bei 15 Weltcup- und WM-Siegen im Tiroler Loipen-Paradies.
Frenzel, der am Morgen von der Bergiselschanze auf 130,0 m gesprungen war, und Rießle (129,0) waren bereits als Führende mit acht Sekunden Vorsprung auf Japan in den Skilanglauf gegangen. Bei der kraftraubenden Ministaffel, bei der jeder Läufer fünf Runden über 1,5 km im Wechsel mit seinem Teamkollegen absolvieren musste, vergrößerten Frenzel und Rießle ihren Vorsprung schnell. Auf den letzten beiden Runden kamen die Verfolger noch einmal heran, aber auch Norwegens Topstar Jarl Magnus Riiber konnte den Start-Ziel-Sieg der beiden Deutschen nicht mehr verhindern.