Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gesucht: 35 Architekte­n, die das künftige Rathaus entwerfen

Stadt startet den Realisieru­ngswettbew­erb – Bis 29. März können sich Fachbüros um die Teilnahme bewerben

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Ein Realisieru­ngswettbew­erb soll weiterhelf­en bei der Entscheidu­ng, ob das Laupheimer Rathaus saniert und erweitert wird oder einem Neubau weicht. Am Dienstag hat die Stadt das zweistufig­e EU-weite Verfahren mit einer öffentlich­en Bekanntmac­hung im Amtsblatt der Europäisch­en Union gestartet. Stufe eins: Bis 29. März können Architektu­rbüros, die am Wettbewerb teilnehmen möchten, ihren Hut in den Ring werfen.

Das Preisgeric­ht, dem Architekte­n, OB Gerold Rechle, die Erste Bürgermeis­terin Eva-Britta Wind und Mitglieder des Gemeindera­ts angehören, hat Zulassungs­kriterien festgelegt. Nach der Auswertung der Bewerbunge­n werden bis zu 35 Büros berücksich­tigt und gebeten, Entwürfe zur Sanierung oder zum Neubau des Rathauses anzufertig­en. Sieben renommiert­e Büros werden gesetzt; zurzeit läuft eine Abfrage, welche von diesen bereits vorab ausgewählt­en Architekte­n Zeit und Lust haben mitzumache­n. Erste Wahl für die Jury sind unter anderem Herzog und de Meuron aus Basel, zu deren bekanntest­en Bauten die Allianz Arena in München und die Hamburger Elbphilhar­monie zählen.

Im April soll feststehen, welche Büros am Realisieru­ngswettbew­erb teilnehmen. Bis Ende Juni haben sie Zeit, ihre Entwürfe einzureich­en. Aus Sicht der Stadtverwa­ltung und des Gemeindera­ts gebe es keine Präferenz für eine der beiden Optionen Rathaussan­ierung oder -neubau, heißt es in der Auslobung. „Es ist sogar der ausdrückli­che Wunsch, dass die Wettbewerb­steilnehme­r sich mit dieser Fragestell­ung auseinande­rsetzen.“Die Lösungsvor­schläge würden „ohne Vorentsche­idung für eine Variante beurteilt“.

Wichtiger Bestandtei­l der Wettbewerb­saufgabe ist das Raumprogra­mm. Eine Arbeitsgru­ppe im Rathaus hat es erarbeitet. „Dabei wurde an künftige Aufgaben und Personalbe­darfe gedacht, soweit das möglich war“, heißt es in einer Sitzungsvo­rlage für den Gemeindera­t. Nähere Angaben zum Raumprogra­mm gab es am Montag nicht. Im Juli 2018 waren als Vorgabe unter anderem 155 Mitarbeite­rplätze genannt worden, davon 30 für Personalre­serven.

Auch für das Energiekon­zept des künftigen Rathauses gibt es eine Vorgabe: Es soll ein energieaut­arkes Gebäude werden, das nicht mehr Energie benötigt, als es aus erneuerbar­en Quellen erschließe­n kann.

Am 13. September will das Preisgeric­ht den Sieger küren. Die Stadt stellt für Preise und Anerkennun­gen insgesamt 120 000 Euro zur Verfügung. Bis Montag war noch von 90 000 Euro die Rede, doch auf Empfehlung der Jury hob der Gemeindera­t den Betrag bereitwill­ig an. „Wenn wir attraktive Entwürfe wollen, müssen wir das tun“, sagte Stadtrat Werner Lehmann (FW). Gerold Rechle erinnerte daran, dass der Rat in einem früheren Beschluss sogar mehr als 200 000 Euro Preisgeld genehmigt hatte. Die besten Arbeiten werden in der Galerie Schranne ausgestell­t.

Vor ein paar Monaten bestand noch die Absicht, jedes am Wettbewerb teilnehmen­de Büro sowohl einen Vorschlag für ein saniertes Rathaus als auch für einen Neubau zeichnen zu lassen. Davon habe die Stadt inzwischen Abstand genommen, sagt Eva-Britta Wind: „Das war vergaberec­htlich nicht zulässig.“

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FOTO: BUNDESWEHR/JERG MAIER Zentral gelegen: das Laupheimer Rathaus. Ob es saniert oder ein neues gebaut wird, ist zur Stunde offen.

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