Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der Wunsch: „Ich möchte etwas ändern“
Der Ummendorfer Thomas Bezikofer ist vierter Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Schwendi
SCHWENDI/UMMENDORF - Er ist kurz vor Torschluss als vierter und letzter Kandidat in das Rennen um die Nachfolge für Schwendis Bürgermeister Günther Karremann eingestiegen: Thomas Bezikofer aus Ummendorf hat mit 38 Jahren bereits eine abwechslungsreiche Vita hinter sich gebracht und tritt nun mit dem Vorsatz als Bürgermeisterkandidat an, „etwas ändern“zu wollen. Seine Devise: „Ich möchte zuhören.“
In Bad Saulgau geboren, hat der Mann bis vor neun Jahren schon vielfältige berufliche Erfahrungen gesammelt. So startete er mit 16 in Ulm eine Lehre als Bankkaufmann und arbeitete dann auch bei der Ulmer Volksbank, ehe er ein Studium zum Maschinenbau-Ingenieur anhängte und zunächst beim TÜV Süd und dann bei Audi in Ingolstadt tätig war. „Dann hat es mich wieder in die Heimat gezogen“, erzählt er nun im SZGespräch. „Die Heimat ist mir sehr wichtig.“Über Riedlingen erreichte er schließlich Ummendorf und arbeitet heute als Lehrer an der Berufsschule in Riedlingen. Dort heiratete er auch, hat aber – „leider“– keine Kinder.
Schon beim Einstieg in den Lehrerberuf habe der Gedanke Pate gestanden, Menschen weiterzuhelfen – in diese Fall jungen Menschen und Jugendlichen.
Ein schreckliches Ereignis habe dann zu dem Entschluss beigetragen, sich in Schwendi für das Bürgermeisteramt zu bewerben: ein Verkehrsunfall, bei dem er als Ersthelfer am Unfallort aktiv war. Während er und ein anderer Verkehrsteilnehmer sich anschickten, den Opfern zu helfen, hielt sonst niemand an. „Die sind alle vorbeigefahren“, schildert Thomas Bezikofer die Situation. „Niemand wollte helfen.“
„Selbst aktiv werden“
Aber er möchte etwas tun: „Ich möchte etwas ändern.“Und er begriff, so seine Erklärung: „Wenn ich etwas ändern will, dann muss ich selbst aktiv werden.“Ein Bürgermeisteramt biete dazu eine geeignete Position. Zumal in einer mittelgroßen Gemeinde wie Schwendi, die einige Ähnlichkeiten mit seiner Wohnortgemeinde aufweise. „Der Gemeinde geht es gut, die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind gegeben“, sagt er und meint: In einem guten Umfeld, wie Schwendi es bietet, könnte mehr für das Miteinander der Einwohner geschaffen werden.
Dafür bringe er eine besonders wichtige Fähigkeit mit ins Bürgermeisteramt: „einfach das Zuhören“. Das gehöre zu seinem Beruf, und damit fange doch alles an. Er werde zum Beispiel für die Vereine „ein offenes Ohr“haben, um die Gemeinschaft in der Gemeinde zu fördern.
Bei den Freien Wählern ist er Mitglied, kann aber noch keine kommunalpolitischen Erfahrungen vorweisen. Das soll sich ändern: In Ummendorf ist Thomas Bezikofer bei der Kommunalwahl als Kandidat dabei. Für die Bürgermeisterwahl, so betont er, trete er aber parteilos und unabhängig an. Als Lehrer habe er auch schon Erfahrungen mit Verwaltungsarbeit sammeln können. Wie gut er zuhört, will er im Wahlkampf beweisen: „Da werde ich mit den Leuten das persönliche Gespräch suchen.“