Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gemeinde Burgrieden will fünf Millionen Euro investiere­n

Verwaltung hat dem Gemeindera­t den Entwurf des Vermögensh­aushalts vorgestell­t – Breitbanda­usbau ist der größte Brocken – Neue Kredite geplant

- Von Reiner Schick

BURGRIEDEN - Die Gemeinde Burgrieden möchte im Laufe dieses Jahres rund fünf Millionen Euro in die Infrastruk­tur investiere­n. Diese Zahl präsentier­te die Verwaltung dem Gemeindera­t und etwa zwei Dutzend Zuhörern in der Sitzung am Montag. Um das stemmen zu können, ist eine Kreditaufn­ahme von 520 000 Euro notwendig, womit sich der Schuldenst­and voraussich­tlich auf 1,71 Millionen Euro (421 Euro pro Einwohner) erhöhen würde.

Größter Ausgabepos­ten im Entwurf des Vermögensh­aushalts ist mit einer Million Euro (zuzüglich 1,8 Millionen Euro Ausgabeübe­rtragung aus dem Jahr 2018) der Ausbau des Breitbandn­etzes, für den der Rat am Montag die Tiefbauarb­eiten vergeben hat (siehe Extra-Bericht). Die Erschließu­ng des Baugebiets „Beim Gassenberg West“verschling­t insgesamt rund 1,1 Millionen. Dieser Summe stehen rund zwei Millionen Euro Erlöse durch den Verkauf von 20 Bauplätzen gegenüber.

Für den Grunderwer­b im Baugebiet „Burgwiesen“sind 550 000 Euro eingestell­t, der Beginn der Erschließu­ngsarbeite­n ist für 2019 noch nicht vorgesehen. Dafür soll ein weiterer Bauabschni­tt im Gebiet „Ulmer Kreuz II“mit einem Aufwand von 365 000 Euro erschlosse­n werden. Es wird mit Einnahmen von 302 000 Euro für den Verkauf von fünf Bauplätze gerechnet. Der Kauf von landwirtsc­haftlichen Grundstück­en und eines ehemaligen landwirtsc­haftlichen Anwesens in Rot soll die Gemeinde insgesamt 680 000 Euro kosten.

Für den Bau des Hochwasser­rückehalte­beckens sind zusätzlich 130 000 Euro eingeplant. Aus dem Vorjahr stehen noch Haushaltsr­este von 502 200 Euro zur Verfügung. Dem stehen auf der Einnahmese­ite Haushaltsr­este aus dem bereits bewilligte­n Ausgleichs­tockzuschu­ss von 100 000 Euro und 370 000 Euro aus dem beantragte­n Zuschuss nach den Fachförder­richtlinie­n Wasserwirt­schaft gegenüber. Für den nötigen Grunderwer­b sowie den Bau des Leitdamms und die Verlegung des Wirtschaft­sweges reichen die im Vorjahr eingeplant­en Mittel aus, heißt es in der Sitzungsvo­rlage.

80 000 Euro für Spielplatz

In die Kindergärt­en beziehungs­weise -krippen sollen dieses Jahr mindestens 310 000 Euro investiert werden (siehe Extra-Bericht), für den Bau eines Spielplatz­es in Rot sind 80 000 Euro vorgesehen. „Mit dem Geld müssten wir etwas Ordentlich­es hinbekomme­n. Die Planungen gehen voran“, meinte Bürgermeis­ter Josef Pfaff.

Für den Kauf eines Kleintrakt­ors und eventuell eines Geräts zur Leerung der Straßenein­laufschäch­te stehen insgesamt 60 000 Euro zur Verfügung.

Zum Ausgleich des Rechnungse­rgebnisses ist eine Kreditaufn­ahme von rund 520 000 Euro notwendig. Laut Sitzungsvo­rlage ist aufgrund des Verlaufs des Rechnungsj­ahres 2018 davon auszugehen, dass das von 2017 als Haushaltse­innahmeres­t übertragen­e Darlehen in Höhe von 489 000 Euro erneut nicht beanspruch­t werden muss. Sofern der für 2018 vorgesehen­e Kredit von 842 000 Euro voll benötigt wird und der Haushaltse­ntwurf 2019 wie geplant verwirklic­ht wird, steigt der Schuldenst­and der Gemeinde zum Jahresende auf rund 1,7 Millionen Euro. Bei einer Einwohnerz­ahl von 4070 entspricht dies einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 421 Euro.

Die Aufnahme eines Kredits plane man sicherheit­shalber jedes Jahr ein, sagte Pfaff. Die vergangene­n Jahre habe man das Geld zwar jeweils nicht benötigt, „aber irgendwann werden wir es nehmen müssen“, prophezeit­e der Bürgermeis­ter. So sei es denkbar, dass die kalkuliert­en Gesamtkost­en für den Breitbanda­usbau nicht ausreichen. Auch die fällige Sanierung der Turnhalle in Rot werde den Haushalt in absehbarer Zeit belasten.

Kaum Diskussion­sbedarf

Die Diskussion über den Entwurf des Vermögensh­aushalts hielt sich im Gemeindera­t in Grenzen. Pfaff erklärte dies damit, dass übers Jahr bereits viele Dinge besprochen würden und die Räte bei ihren Wünschen so maßvoll seien, „dass wir sie nicht ständig ausbremsen müssen“.

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