Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Aus Klassenzimmer wird Krippengruppe
Gemeinde Burgrieden muss zur Deckung des Betreuungsbedarfs nachrüsten
BURGRIEDEN (reis) - Ein wichtiges Thema bleibt auch in Burgrieden die Kinderbetreuung. Für die aufwendige Sanierung des Kindergartens St. Martin am Nonnenberg, die bereits mehrfach verschoben wurde, sind im Haushaltsentwurf 2019 230 000 Euro vorgesehen. Offen sei allerdings, ob das Projekt dieses Jahr verwirklicht wird, meinte Bürgermeister Josef Pfaff. Um Investitionen in zusätzliche Betreuungsplätze wird die Gemeinde aber nicht umhin kommen.
Weil das Angebot an Plätzen für unter dreijährige Kinder in der Gemeinde den Bedarf nicht deckt, soll in der Grundschule Burgrieden ein weiteres, nicht für den Schulbetrieb benötigtes Klassenzimmer für eine Krippengruppe der Villa Sonnenschein ausgebaut werden. Einen entsprechenden Plan des Architekturbüros Tress stellte die Verwaltung im Gemeinderat vor. „Ich hoffe, die veranschlagten 80 000 Euro reichen aus“, meinte Pfaff. Mit dem zusätzlichen Raum soll zumindest die Zeit bis zur Inbetriebnahme einer im Baugebiet Burgwiesen geplanten Kindertagesstätte überbrückt werden. „Durch das Hochwasser sind wir mit dem Baugebiet zeitlich hintendran“, erklärte der Bürgermeister.
Und er kündigte weitere, unvermeidbare Investitionen an: „Im Herbst brauchen wir auch noch mehr Kapazitäten für Kindergartenkinder.“Stand jetzt habe man 25 Plätze zu wenig. Pfaff brachte eine (kostengünstige) Containerlösung ins Spiel, die sich in anderen Gemeinden bewährt habe. Gemeinderätin Gabriele Ganal warnte davor, weitere Klassenzimmer von der Schule abzuknapsen. Für die steigenden Betreuungsanforderungen an den Schulen brauche man auch dort irgendwann wieder mehr Räume, fürchtet sie.
Ob Container oder Klassenzimmer – um eine der beiden Varianten werde man nicht umhin kommen, meinte Pfaff. Wobei die Lösung auf maximal drei Jahre begrenzt wäre, bis die Burgwiesen-Kita fertig sei.