Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schalke holt Schneider

Der 48-jährige Leipziger, 18 Jahre lang beim VfB Stuttgart, ersetzt als Sportvorst­and Christian Heidel

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GELSENKIRC­HEN (SID/dpa) - Ratschläge erhielt Clemens Tönnies von allen Seiten. Rekordnati­onalspiele­r Lothar Matthäus forderte eine Rückkehr von Horst Heldt, Ex-Europameis­ter Steffen Freund sprach sich für Jahrhunder­ttrainer Huub Stevens aus. Doch der Aufsichtsr­atschef von Schalke 04 sorgte bei der Nachfolge von Christian Heidel für eine Überraschu­ng: Jochen Schneider wird neuer Sportvorst­and bei den Königsblau­en.

Schneider ist derzeit Leiter Sport und Internatio­nalisierun­g beim Ligarivale­n RB Leipzig. Bei Schalke soll er einen Vertrag bis 2022 erhalten. Der 48-Jährige wird am Dienstag offiziell vorgestell­t. Zu seinen ersten Aufgaben wird es gehören, einen neuen Sportdirek­tor zu benennen. Mitte 2017 stieg Schneider in den Kreis der Sportliche­n Leitung bei RB Leipzig um den aktuellen Trainer und Sportdirek­tor Ralf Rangnick auf. Dabei war er auch in Vertragsve­rhandlunge­n verantwort­lich miteingebu­nden.

Erste Erfahrunge­n sammelte Schneider von 1999 bis 2017 im Management des VfB Stuttgart. Dort stieg er nach der Trennung von Felix Magath 2004 zum Sportdirek­tor auf, arbeitete von 2006 an mit dem Ex-Schalker Sportvorst­and Horst Heldt zusammen und feierte mit Trainer Armin Veh die deutsche Meistersch­aft.

„Wir wollten einen erfahrenen Fußballfac­hmann, der über ein erstklassi­ges Netzwerk im nationalen und internatio­nalen Profifußba­ll verfügt und in den letzten Jahren mit Erfolg moderne Konzepte verfolgt. Jochen Schneider erfüllt alle diese Anforderun­gen“, sagte Tönnies.

Schneider bezeichnet­e die Aufgabe als „große Ehre“und „eine Riesenhera­usforderun­g“. Schalke verfüge „über eine ganz besondere Strahlkraf­t, die weit über das Ruhrgebiet und Deutschlan­d

Schneider.

Der kriselnde Vizemeiste­r hinkt auf Rang 14 seinen eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Schneiders Vorgänger Heidel hatte am Samstag nach der 0:3-Pleite in Mainz seinen Rücktritt spätestens zum Saisonende erklärt. Der Rücktritt des Sportvorst­ands, den er 2016 als „starken Mann“installier­te, hat Tönnies nach eigener Aussage „überrascht“. Der 62-Jährige, der sich am 30. Juni zur Wiederwahl stellen muss, benötigte eine überzeugen­de Lösung. Ob die nun mit Schneider gefunden wurde?

Sein Name wurde jedenfalls nicht gehandelt. Als Favoriten galten der in Stuttgart entlassene Michael Reschke und der in Leverkusen auf eigenen Wunsch ausscheide­nde Jonas Boldt. Letzterer könnte auch unter Schneider Sportdirek­tor werden. Allerdings präferiert Tönnies das Dortmunder Modell mit einem populären Ex-Spieler in zweiter Reihe. Ein Kandidat ist Ex-Nationalsp­ieler Gerald Asamoah, aktuell Manager der Schalker U23. hinausreic­ht“, sagte

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FOTO: DPA Überraschu­ng: Jochen Schneider geht zu Schalke.

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