Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Promis genießen am Fasnetsdienstag ungestört
Viel Prominenz hat sich wieder für das Riedlinger Froschkutteln angekündigt
RIEDLINGEN - Wenn am kommenden Dienstagmorgen die Stumpen ausgeteilt und die Männer beim Kantelmarsch um den Stock trippeln, werden auch wieder ein paar Promis aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dabei sein. Allen voran einmal mehr Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grü- ne), der Riedlingen seit vielen
Jahren beehrt.
Aber auch ein paar Neue sind darunter.
Da müsste schon die Welt untergehen, damit er am Fasnetsdienstag nicht in Riedlingen beim Froschkutteln ist. So zumindest sprach der Ministerpräsident und Träger des Kuttelnordens vergangenes Jahr in die Mikros von Journalisten. Weil sich an seiner Einstellung wohl noch nichts geändert hat, ist Kretschmann auch dieses Jahr beim Froschkutteln angemeldet.
Aber damit ist er nicht der Einzige aus dem politischen Lager. Auch der Landtagsabgeordnete
Thomas Dörflinger (CDU) wird wieder am Ehrentisch im Ratssaal Platz nehmen und die Kutteln sowie die Vorträge genießen. Im vergangenen Jahr war er erstmals dabei und war angetan. Die Froschkutteln seien gut gewesen und seine hohen Erwartungen sogar noch übertroffen worden, bilanzierte er 2018. Nur mit dem Stumpenrauchen am frühen Morgen wollte er sich vergangenes Jahr noch nicht anfreunden.
Auch Regierungspräsident Klaus Tappeser
hat Gefallen gefunden am Froschkutteln in Riedlingen. Er will wiederkommen und dieses Jahr bringt er seinen Vize gleich mit. Utz Remlinger war im vergangenen Jahr mehrfach in der Stadt, etwa bei den Brückeneinweihungen. Nun wird er erstmals die kulinarische Spezialität und die Veranstaltung genießen dürfen. „Ich freue mich sehr darüber, dass Herr Tappeser mich dieses Jahr zum Froschkuttelnessen ,mitnimmt‘, um mich noch besser in die Eigenheiten der oberschwäbischen Fasnet einzuführen und mit manch Großkopfetem bis hinauf zum MP zusammenzutreffen“, so Remlinger. Und er ergänzt: „Vielleicht kann ich als Kind
des Ellwanger Faschings eine Prise rheinisch-määnzerisch gefärbte Anarchie (der Ellwanger Schlachtruf ist „Helau!“) in Riedlingen einbringen“– na, ob das so gut ankommt?
Zwei ehemalige Landräte sind auch dieses Jahr wieder angekündigt beim Kuttelnmahl. Wilfried Steuer und auch Sparkassenpräsident Peter Schneider
stehen auf der Gästeliste. Wenn Schneider sich im vergangenen
Jahr nicht vertan hat, ist es für ihn dieses Jahr eine runde Sache: Zum 25. Mal wäre er dann beim Abrutschen dabei.
Ein langjähriger Bekannter, der sich dieses Jahr ebenfalls wieder in Riedlingen angesagt hat, ist der gebürtige Riedlinger General a. D.
Wolfgang Schneiderhan. Auch Polizeipräsident Christian Nill, der vergangenes Jahr erstmals die Riedlinger Kutteln genossen hat, hat sein Kommen angekündigt.
Mit dem ehemaligen Chef der Kreissparkasse Biberach, Günther Wall, wird ein weiterer gebürtiger Riedlinger in der „Kuttelnhalle“sitzen.
Auch sein Nachfolger ist angekündigt. Erstmals will Martin Bücher in Riedlingen abrutschen.
Die VSAN (Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte) ist dieses Jahr wieder prominent vertreten. Der VSAN-Vizepräsident Peter Schmidt wird am Dienstag nach Riedlingen kommen.
Und warum diese hohe Promidichte beim Froschkutteln?
Die traditionelle Veranstaltung hat einen guten Ruf. Und natürlich hat es einen Effekt, wenn seit Jahr und Tag der Ministerpräsident in die Gole-Stadt kommt. Aber der Sprecher der Gole-Zunft, Christoph Selg, glaubt, dass noch etwas anderes eine Rolle spielt: Die Promis können die Veranstaltung relativ ungestört genießen. Sie müssen beim Froschkutteln keine aktive Rolle spielen. Und auch die Medienpräsenz wird eingeschränkt. So sind etwa während der Vorträge keine Kamerateams im Rathaussaal gewünscht.