Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Figurentheater zeigt Dracula
Im April verwandelt sich der Waldseer Spitalkeller zum vierten Mal in ein Puppentheater
BAD WALDSEE (sz) - Fix sind wieder zwei Jahre vergangen und die vierten Bad Waldseer Figurentheater-Tage stehen vor der Tür. Von Freitag, 5. April, bis zum Sonntag, 7. April, wird sich laut Pressetext der Spitalkeller in ein kleines, heimeliges Kellertheater verwandeln. Veranstaltet wird dieses Kulturereignis wie schon in der Vergangenheit von Veronika Degler (Faro-Theater) und Angelika Jedelhauser (Figurentheater Unterwegs) in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei.
Ermutigt durch den großen Zuspruch in den vergangenen Jahren, haben die beiden Veranstalterinnen wieder ein besonderes Programm zusammengestellt, heißt es weiter in dem Pressetext. Dabei werden Stücke ihrer eigenen Figurentheater zu sehen sein sowie die Aufführungen dreier Gasttheater. Mit einer Premiere eröffnet das Festival am Freitag. Das Figurentheater Unterwegs zeigt das Stück „Schneewittchen strickt ein Monster“, laut Mitteilung ein märchenhaftes und fantasievolles Nadelspiel über Wollsocken und Schöpferkraft.
Am Samstagmorgen beginnt das Programm in der Stadtbücherei. Immer nur ein Zuschauer wird für zwei Minuten die Geschichte von „Wolfis Traum“verfolgen können. Präsentiert wird dieses „Theater für Einzelgänger“vom Faro-theater.
Ein musikalisches Handpuppenspiel ohne Worte, aber mit viel Rhythmus, erwartet das Publikum am Samstagnachmittag. Unter dem Titel „Mäh!“präsentiert Eva Sotriffer die Geschichte einer kleinen frechen Ziege, die nur ans Fressen denkt, einem verliebten Mützenmann und zwei wilden Räubern.
Den Samstagabend könnte man als etwas blutrünstig bezeichnen, denn in welchem Theater werden die Schauspieler nach der Vorstellung vom Publikum mit Lust verzehrt?
Dies ist laut Ankündigung möglich nach der „Kartoffelkomödie“vom Figurentheater Bremerhaven. Das Publikum fungiert dabei als Hauptdarsteller und erlebt in dieser Aufführung Kartoffeln, die in einer Welt aus Küchenutensilien um Macht und Liebe kämpfen. Nach der Pause, in welcher sich das Publikum bei einem Kartoffelmahl stärken kann, geht es schaurig weiter mit dem Stück „Dracula oder Die Leiden eines Untoten“. Eva Sotriffer und Max Castlunger aus Bozen verbinden klassisches Handpuppenspiel mit neuen Klängen und erzählen in ihrem Kurzstück Draculas alte, tragische Geschichte mit Leichtigkeit und etwas Ironie. Wie aus dem Pressetext hervorgeht, waren sie 2013 Gewinner des Wettbewerbs „Progetto Cantiere Off“beim Festival Incanti in Turin.
Da es den beiden Veranstalterinnen laut Ankündigung ein besonderes Anliegen ist, aus der großen Bandbreite des Figurentheaters immer wieder neue Facetten zu zeigen, nehmen diese Kurzdramen, die fast ohne Worte auskommen, eine besondere Stellung ein.
Alltägliche Objekte werden durch die Fantasie des Zuschauers zu handelnden Individuen. Das Figurentheater Hattenkofer zeigt in diesem Jahr „Oh, wie schön ist Panama“von Janosch.
Zum Abschluss am Sonntagnachmittag können die Zuschauer die Bemühungen einer kleinen Prinzessin verfolgen, die versucht, ihre große Schwester loszuwerden. Ein starkes Stück über Geschwisterneid präsentiert vom Faro-Theater.