Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gewappnet für den Rest der Runde
Fußball, Verbandsliga: Mit einem guten Gefühl geht der SSV Ehingen-Süd ins erste Spiel
KIRCHBIERLINGEN - Nach dreimonatiger Winterpause setzt die FußballVerbandsliga Württemberg ihren Spielbetrieb fort. Der SSV EhingenSüd beginnt das Punktspieljahr 2019 mit zwei Auswärtsspielen – das erste am Samstag, 2. März, bei der TSG Tübingen. SSV-Trainer Michael Bochtler sieht sein Team gerüstet für die erste Aufgabe im neuen Jahr, aber auch für die verbleibenden 14 Spiele in dieser Saison, in der es für die Kirchbierlinger weiter darum geht, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Der Optimismus des Trainers ergibt sich durch die deutlich verbesserte Personalsituation und drei gute Trainingswochen zum Abschluss der Vorbereitung.
„Man weiß nie genau, wo man steht, kann auch den Ernstfall nur simulieren, aber ich glaube, wir sind gut vorbereitet“, sagt Trainer Michael Bochtler. Vergessen der Frust über die ersten Einheiten nach dem Vorbereitungsstart im Januar, als Schnee und Eis auf dem Kunstrasen bei ohnehin nicht allzu üppigen Trainingszeiten am Wenzelstein die Einheiten beinträchtigten. In den zurückliegenden drei Wochen war Bochtler sehr zufrieden mit dem Training, mit dem Engagement der Mannschaft ebenso wie mit der Zahl der Spieler, die da waren. Im Herbst noch war der Kader vor allem wegen Verletzungen arg ausgedünnt, die Trainingsgruppe klar geschrumpft. Das hat sich geändert. „Wir hatten 16, 17 Feldspieler und drei Torhüter auf dem Platz, also insgesamt 19, 20 Leute – so macht das Training richtig Spaß. Auch das Trainingslager – die Mannschaft war für ein verlängertes Wochenende an den Gardasee gefahren – hat sich aus Sicht von Bochtler gelohnt. „Viele Spieler waren dabei und die Einheiten waren gut.“
„Stark gefordert“
Das letzte von fünf Testspielen vor einer Woche war eine gute Generalprobe für den Verbandsliga-Auftakt. Vom Landesliga-Spitzenreiter TSV Berg „wurden wir in allen Mannschaftsteilen sehr stark gefordert“, sagt Michael Bochtler. In der ersten Halbzeit hatte der heimische TSV mehr vom Spiel und drängte den SSV in die Defensive („In den ersten 45 Minuten haben wir uns stark zur Wehr setzen müssen“), in der zweiten Halbzeit, nach dem frühen 2:0 für Berg, war der Verbandsligist tonangebend, glich aus und hatte Chancen, um das Spiel für sich zu entscheiden. Doch es blieb beim 2:2 – es war das dritte Unentschieden der Kirchbierlinger im fünften Testspiel in der Wintervorbereitung. Gegen den bayerischen Landesligisten FC Memmingen II kam Süd ebensowenig über ein Remis hinaus wie gegen den württembergischen Landesligisten Buch; gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 setzte es eine deutliche Niederlage, nur gegen den Landesligisten Oberzell sprang ein Sieg heraus. „Klar wünscht man sich, dass man gewinnt, auch für das Selbstvertrauen der Spieler“, sagt der Trainer. Doch letztlich seien Ergebnisse von Testspielen „nicht so entscheidend“.
Für Bochtler ging es in den Partien insbesondere auch darum, Spielern wieder zu Praxis zu verhelfen und die bestmögliche erste Elf zu finden. Der offensive Mittelfeldmann Daniel Haas ist wieder dabei und überzeugte in den Testspielen, Bochtler: „Er wirkt sehr dynamisch“, auch Hannes Pöschl ist wieder fit und traf in den Vorbereitungspartien regelmäßig. Tore erzielte in der Vorbereitung auch Semir Telalovic, der in der vergangenen Saison noch bei den A-Junioren war und bisher eine gute Premierensaison bei den Aktiven hinlegt. Gegen Berg begann Telalovic, in der zweiten Halbzeit kam dann Pöschl für den jungen Angreifer – ein mögliches Szenario auch für das erste Punktspiel in Tübingen. Genauso denkbar ist, dass zunächst Haas auf der Bank sitzt und Pöschl und Telalovic in der Startelf stehen – beide sind auch auf der rechten offensiven Mittelfeldposition einsetzbar. Klar ist, wer links offensiv aufläuft: Timo Barwan.
Die Rückkehr verletzter Spieler stellt Trainer Bochtler vor die Wahl – nicht nur im Angriff, sondern auch auf anderen Positionen. Philipp Schleker ist nach überstandener Knieverletzung wieder eine Alternative für das defensive Mittelfeld, allerdings noch nicht über 90 Minuten. Gegen Berg bildete Schleker in der letzten halben Stunde zusammen mit Filip Sapina das Duo auf der Sechserposition. Mehr sei bei Philipp Schleker noch nicht drin, sagt Bochtler, der für diese Position auch noch Danijel Sutalo und Noah Gnandt zur Verfügung hat. Sutalo und Gnandt standen in Berg in der Startelf.
Auch in der Abwehrkette sind noch nicht alle Plätze vergeben, der erfahrene Fabian Sameisla und der junge Jan-Luca Daur konkurrieren um eine Innenverteidigerposition. Zudem zeichnet sich für die Defensive ein Zuwachs ab, wenn auch noch nicht für die ersten Spiele nach der Winterpause. Linksverteidiger Timo Kästle, der sich beim Skifahren im Januar einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, werde am kommenden Montag wieder ins Lauf- und Passtraining einsteigen, wenn der Arzt grünes Licht gebe, so Bochtler. „Dann haben wir wieder eine Alternative mehr.“
Unveränderte Grundordnung
Gefeilt hat Trainer Michael Bochtler in den vergangenen Wochen auch daran, die Mannschaft weiterzuentwickeln. An der Grundordnung mit der Fünferkette wird Bochtler festhalten, „aber wir haben die Höhe verändert“. Die Hintermannschaft soll weiter nach vorn rücken und die Offensivspieler sollen die gegnerische Defensive früher attackieren, um den Spielaufbau zu stören. Bei der Generalprobe in Berg hat das streckenweise nur in der zweiten Halbzeit gut funktioniert. Aber der Prozess ist ja noch nicht abgeschlossen.