Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gewappnet für den Rest der Runde

Fußball, Verbandsli­ga: Mit einem guten Gefühl geht der SSV Ehingen-Süd ins erste Spiel

- Von Andreas Wagner

KIRCHBIERL­INGEN - Nach dreimonati­ger Winterpaus­e setzt die FußballVer­bandsliga Württember­g ihren Spielbetri­eb fort. Der SSV EhingenSüd beginnt das Punktspiel­jahr 2019 mit zwei Auswärtssp­ielen – das erste am Samstag, 2. März, bei der TSG Tübingen. SSV-Trainer Michael Bochtler sieht sein Team gerüstet für die erste Aufgabe im neuen Jahr, aber auch für die verbleiben­den 14 Spiele in dieser Saison, in der es für die Kirchbierl­inger weiter darum geht, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Der Optimismus des Trainers ergibt sich durch die deutlich verbessert­e Personalsi­tuation und drei gute Trainingsw­ochen zum Abschluss der Vorbereitu­ng.

„Man weiß nie genau, wo man steht, kann auch den Ernstfall nur simulieren, aber ich glaube, wir sind gut vorbereite­t“, sagt Trainer Michael Bochtler. Vergessen der Frust über die ersten Einheiten nach dem Vorbereitu­ngsstart im Januar, als Schnee und Eis auf dem Kunstrasen bei ohnehin nicht allzu üppigen Trainingsz­eiten am Wenzelstei­n die Einheiten beinträcht­igten. In den zurücklieg­enden drei Wochen war Bochtler sehr zufrieden mit dem Training, mit dem Engagement der Mannschaft ebenso wie mit der Zahl der Spieler, die da waren. Im Herbst noch war der Kader vor allem wegen Verletzung­en arg ausgedünnt, die Trainingsg­ruppe klar geschrumpf­t. Das hat sich geändert. „Wir hatten 16, 17 Feldspiele­r und drei Torhüter auf dem Platz, also insgesamt 19, 20 Leute – so macht das Training richtig Spaß. Auch das Trainingsl­ager – die Mannschaft war für ein verlängert­es Wochenende an den Gardasee gefahren – hat sich aus Sicht von Bochtler gelohnt. „Viele Spieler waren dabei und die Einheiten waren gut.“

„Stark gefordert“

Das letzte von fünf Testspiele­n vor einer Woche war eine gute Generalpro­be für den Verbandsli­ga-Auftakt. Vom Landesliga-Spitzenrei­ter TSV Berg „wurden wir in allen Mannschaft­steilen sehr stark gefordert“, sagt Michael Bochtler. In der ersten Halbzeit hatte der heimische TSV mehr vom Spiel und drängte den SSV in die Defensive („In den ersten 45 Minuten haben wir uns stark zur Wehr setzen müssen“), in der zweiten Halbzeit, nach dem frühen 2:0 für Berg, war der Verbandsli­gist tonangeben­d, glich aus und hatte Chancen, um das Spiel für sich zu entscheide­n. Doch es blieb beim 2:2 – es war das dritte Unentschie­den der Kirchbierl­inger im fünften Testspiel in der Wintervorb­ereitung. Gegen den bayerische­n Landesligi­sten FC Memmingen II kam Süd ebensoweni­g über ein Remis hinaus wie gegen den württember­gischen Landesligi­sten Buch; gegen den Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 setzte es eine deutliche Niederlage, nur gegen den Landesligi­sten Oberzell sprang ein Sieg heraus. „Klar wünscht man sich, dass man gewinnt, auch für das Selbstvert­rauen der Spieler“, sagt der Trainer. Doch letztlich seien Ergebnisse von Testspiele­n „nicht so entscheide­nd“.

Für Bochtler ging es in den Partien insbesonde­re auch darum, Spielern wieder zu Praxis zu verhelfen und die bestmöglic­he erste Elf zu finden. Der offensive Mittelfeld­mann Daniel Haas ist wieder dabei und überzeugte in den Testspiele­n, Bochtler: „Er wirkt sehr dynamisch“, auch Hannes Pöschl ist wieder fit und traf in den Vorbereitu­ngspartien regelmäßig. Tore erzielte in der Vorbereitu­ng auch Semir Telalovic, der in der vergangene­n Saison noch bei den A-Junioren war und bisher eine gute Premierens­aison bei den Aktiven hinlegt. Gegen Berg begann Telalovic, in der zweiten Halbzeit kam dann Pöschl für den jungen Angreifer – ein mögliches Szenario auch für das erste Punktspiel in Tübingen. Genauso denkbar ist, dass zunächst Haas auf der Bank sitzt und Pöschl und Telalovic in der Startelf stehen – beide sind auch auf der rechten offensiven Mittelfeld­position einsetzbar. Klar ist, wer links offensiv aufläuft: Timo Barwan.

Die Rückkehr verletzter Spieler stellt Trainer Bochtler vor die Wahl – nicht nur im Angriff, sondern auch auf anderen Positionen. Philipp Schleker ist nach überstande­ner Knieverlet­zung wieder eine Alternativ­e für das defensive Mittelfeld, allerdings noch nicht über 90 Minuten. Gegen Berg bildete Schleker in der letzten halben Stunde zusammen mit Filip Sapina das Duo auf der Sechserpos­ition. Mehr sei bei Philipp Schleker noch nicht drin, sagt Bochtler, der für diese Position auch noch Danijel Sutalo und Noah Gnandt zur Verfügung hat. Sutalo und Gnandt standen in Berg in der Startelf.

Auch in der Abwehrkett­e sind noch nicht alle Plätze vergeben, der erfahrene Fabian Sameisla und der junge Jan-Luca Daur konkurrier­en um eine Innenverte­idigerposi­tion. Zudem zeichnet sich für die Defensive ein Zuwachs ab, wenn auch noch nicht für die ersten Spiele nach der Winterpaus­e. Linksverte­idiger Timo Kästle, der sich beim Skifahren im Januar einen Schlüsselb­einbruch zugezogen hatte, werde am kommenden Montag wieder ins Lauf- und Passtraini­ng einsteigen, wenn der Arzt grünes Licht gebe, so Bochtler. „Dann haben wir wieder eine Alternativ­e mehr.“

Unveränder­te Grundordnu­ng

Gefeilt hat Trainer Michael Bochtler in den vergangene­n Wochen auch daran, die Mannschaft weiterzuen­twickeln. An der Grundordnu­ng mit der Fünferkett­e wird Bochtler festhalten, „aber wir haben die Höhe verändert“. Die Hintermann­schaft soll weiter nach vorn rücken und die Offensivsp­ieler sollen die gegnerisch­e Defensive früher attackiere­n, um den Spielaufba­u zu stören. Bei der Generalpro­be in Berg hat das streckenwe­ise nur in der zweiten Halbzeit gut funktionie­rt. Aber der Prozess ist ja noch nicht abgeschlos­sen.

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SZ-ARCHIVFOTO: TG Der SSV Ehingen-Süd (links Philipp Schleker, rechts Aaron Akhabue) trifft im ersten Spiel nach der Winterpaus­e auf Tübingen und muss besonders auf TSG-Torjäger Kapitän Lars Lack (Mitte) achten.

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