Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Waidäg treiben Redakteur die Flausen aus
Die Buntgefleckten nehmen die Nordlichter in der SZ-Redaktion liebevoll aufs Korn
LAUPHEIM (bbr) - Was ein rechter Waidag ist, dem entgeht nichts. Und schon gar nicht, was in der Zeitung steht. Die buntgefleckten Laupheimer Narren haben ihre RechercheKenntnisse beim Redaktionsbesuch am Rosenmontag wieder unter Beweis – und die Redakteure auf den Prüfstand – gestellt.
Die Überraschung des Tages: Die urschwäbischen Waidäg sprechen Norddeutsch! Zumindest ein Wort: Mit einem herzlichen „Moin“wird SZ-Volontär Christoph Dierking begrüßt – doch dann ist Schluss mit lustig: Der gebürtige Bremer muss sich den bohrenden Fragen der Narren stellen. „Wie alt bisch du?“, wollen sie wissen, und noch vieles mehr. So ist es auch für die Redaktionskollegen neu, welche Schuhgröße der Pressenachwuchs hat. „44/45? Der lebt auf großem Fuß“, staunen die Waidäg, genau wie über die Antwort auf die Frage: „Wem g’hörsch du?“RedaktionsNordlicht Nummer 2, Axel Pries, verrät, dass Christoph Dierking einem alten Geschlecht von Strandpiraten entstamme. „Störtebecker“, hauchen da die Narren ehrfurchtsvoll.
Der Nachwuchs-Pirat – Verzeihung, Journalist – wird im Anschluss heftigst von einem Waidag angeflirtet. Partnervermittlung à la Waidag, gekrönt von einem Küsschen für das geschlechtsneutrale Narrenwesen. Apropos geschlechtslos: Die Waidäg freuen sich, dass die Politik endlich für ebensolche Stellenausschreibungen und Toiletten sorgt, macht dies das närrische Leben für die Zunftmitglieder doch einfacher!
Genug gespaßt, zurück zum ernsthaften Waidag-Alltag. Der nächste Test steht an: Die aus dem Norden „Rei’gschmeckten“müssen das Schwabenlied von der „Schwäb’sche Eisabahna“singen. Zur Belohnung gibt’s für den „Neuen“im Redaktionsteam Schokolade und ein bisschen Alkohol. Und eine sagenhafte Nachricht: Dierking, der sich für einen Artikel intensiv mit Abfallvermeidung beschäftigt hat, erfährt, dass die Waidäg ein Patent zur Müllumwandlung angemeldet haben. Tatsache: Aus Schokopapierchen, Bonbontüten und Co. werden leckere Chips, liebevoll nach Waidagart verpackt.
Axel Pries hingegen klagte in einer „Guten Morgen“-Glosse über seine Sehnsucht nach dem Paradies und wird aufgeklärt: Urmutter Eva war der erste Waidag, daher gibt’s den Paradiesapfel in flüssiger Form für den Redakteur. Na dann: prost! Aber ein bisschen Schelte kriegt der Herr auch ab, hat er es doch gewagt, sich mit Attributen wie gutaussehend und intelligent zu schmücken. Dabei weiß doch jeder: Niemand ist schlauer und schöner als ein Waidag. Was denkt sich der Kerl bloß?! Mittels Küchentuch zapfen die Waidäg das Hirn des Zeitungsmenschen an und stellen fest: Der hat doch nur Flausen im Kopf!