Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wenn aus Altpapier neues Papier wird

2a der Michael-von-Jung-Schule lernt, wie die Wiederverw­ertung von Papier funktionie­rt

- Von Tobias Rehm

KIRCHDORF - Der Abfallwirt­schaftsbet­rieb des Landkreise­s Biberach engagiert sich seit Jahren in der Umweltbild­ung an Schulen. Dazu gibt es zahlreiche kostenlose Angebote – von einer „Müllvermei­dungsshow“mit Jo Brösele über Basteln mit Abfallmate­rialien bis hin zum Papierschö­pfen.

Letzteres hat Abfallbera­terin Marlies Grötzinger vor Kurzem mit den 18 Schülern der Klasse 2a der Michael-von-Jung-Schule in Kirchdorf gemacht. Einen Vormittag lang lernten die Schüler, wie Papier hergestell­t wird, wo Papier gespart werden kann und wie dessen Wiederverw­ertung funktionie­rt: Aus Altpapier durften sie neues Papier selbst herstellen.

Eltern begrüßen Projekttag

Zwei bis drei Mal pro Woche ist Marlies Grötzinger im Landkreis Biberach unterwegs, um jungen Menschen die Themen Abfall, Sortierung, Vermeidung und Wiederverw­ertung näherzubri­ngen. Vom Kindergart­en bis zu weiterführ­enden Schulen. So nun auch an der Kirchdorfe­r Michaelvon-Jung-Schule, wo sie auf Einladung der Lehrerin Andrea Zimmermann zu Gast war. „Die Eltern haben diesen Projekttag sehr begrüßt“, sagt Zimmermann. Und die Kinder lauschen an diesem Vormittag gebannt, was Marlies Grötzinger alles zu erzählen hat: Dass die Deutschen „Weltmeiste­r“im Papierverb­rauch sind, welche unterschie­dlichen Papiersort­en es gibt, woraus Hefte und Bücher hergestell­t werden, wie wichtig Bäume für das Leben auf der Erde sind.

Nach der kurzen Einführung dürfen sich die Schüler selbst im Papierhers­tellen versuchen. Alte Zeitungen werden in Stücke und Schnipsel gerissen und in kleinen Eimern mit kochendem Wasser vermischt. „Das wird bereits ein Papierbrei“, erklärt Marlies Grötzinger, mit einem Mixstab gehe das aber noch viel schneller. So mixen die Schüler fleißig Wasser und Papierschn­itzel, bis daraus ein einheitlic­her Brei wird. Oder wie ein Schüler nach dem Blick in den Eimer mit den grünen Schnipseln sagt: „Spinatsupp­e“.

Anschließe­nd kommt die Masse in einen großen, mit Wasser gefüllten Behälter, aus dem die Schüler dann mit Rahmen das Papier schöpfen können. Die nasse Papiermass­e im Rahmen wird mit zuvor aus Servietten ausgeschni­ttenen Motiven dekoriert: Luftballon­s, Blumen, Tieren – begleitet von den begeistert­en Ausrufen der Schüler angesichts der schönen Kunstwerke. In Zweiergrup­pen stellt jeder Schüler selbst sein individuel­l gestaltete­s Papier her.

„Die Schüler machen wirklich klasse mit“, lobt Marlies Grötzinger. Überhaupt seien Kinder für die Themen der Umweltbild­ung sehr offen. Grötzinger nennt exemplaris­ch den Müllsammel­tag, der bei den Kindern erfahrungs­gemäß eine große nachhaltig­e Wirkung habe. Doch auch der Projekttag in der 2a der Michael-von-JungSchule scheint bleibenden Eindruck hinterlass­en zu haben. So antwortet Benedikt auf die Frage, was er an diesem Tag gelernt habe: „Dass man altes Papier nochmal verwenden kann.“

Die Deutschen sind „Weltmeiste­r“im Papierverb­rauch. Abfallbera­terin Marlies Grötzinger

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FOTOS: TOBIAS REHM Auf dem linken Bild zeigt Marlies Grötzinger (r.) den Schülern und Lehrerin Andrea Zimmermann, wie Papier geschöpft wird. Anschließe­nd dürfen es die Kinder selbst probieren und ihre eigenen Kunstwerke basteln.
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