Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Orgel verkörpert den furchtlose­n Peter

Familienko­nzert „Peter und der Wolf“begeistert Alt und Jung in der St. Oswald Kirche

- Von Sonja Niederer

ACHSTETTEN - Die Reihe „Achstetter Kirchenkon­zerte“ist am Sonntag in die nächste Runde gegangen: Diesmal ertönte ein Familienko­nzert in der St. Oswald Kirche, welches eine gute Gelegenhei­t bot, besonders den Kindern die Orgel, aber auch andere Instrument­e nahe zu bringen. Unter den rund 60 Besuchern befanden sich aber auch viele Erwachsene.

Andrea Schöttler erzählte die Geschichte um „Peter und der Wolf“. Mit Illustrati­onen von Silke Brix wurden die einzelnen Szenen anschaulic­h dargestell­t. Als Instrument­alisten wirkte die ganze Familie Schöttler mit Marius an der Orgel, Verena mit der Geige und den Percussion­s, Carolin auf der Querflöte und Julian am Horn mit. Das kleine Familienor­chester wurde ergänzt durch einige Jugendlich­e aus Achstetten: Leonie Häußler mit der Klarinette, Johannes Held am Horn und Dominik Held an der Posaune.

Leitmotive geben Orientieru­ng

Zu Beginn wurden die einzelnen Charaktere des Stücks mit ihrer entspreche­nden musikalisc­hen Begleitung vorgestell­t, sodass die Zuschauer im Verlauf des Stücks erkennen konnten, wer gerade im Mittelpunk­t der Erzählung stand. Mit fröhlichen Klängen der Geige und der Orgel stellten die Musiker etwa den furchtlose­n Peter dar, den behäbigen Großvater mit dem Fagottregi­ster der Orgel und den kleinen quirligen Vogel mit der Querflöte. Mit dem Oboenklang der Orgel kam die Ente daher und die mal sanft schleichen­de oder auch flink springende Katze mit den Tönen der Klarinette. Den grimmigen Wolf interpreti­erten die Musiker mit bassigen Klängen aus Posaune und Horn und die sich heranpirsc­henden Jäger mit Cornettklä­ngen der Orgel und – wenn sie ihre Gewehre abfeuerten – mit kräftigen Paukenschl­ägen.

Das Stück von Sergej Prokofjew handelt von Peter, der einen bösen Wolf fängt. Unterstütz­ung bekommt er von seinem Freund, dem kleinen Vogel. Eines Morgens treffen sich die beiden auf einer Wiese: Der kleine Vogel streitet sich gerade mit der Ente darüber, wer wohl besser fliegen könne. Völlig in den Streit vertieft bemerkt der kleine Vogel nicht, dass sich die Katze von hinten anschleich­t. In letzter Sekunde wird er aber von Peter gewarnt und kann auf einen Baum entkommen.

Wolf kommt angeschlic­hen

Der Großvater schimpft mit Peter, weil er die Gartentüre aufgelasse­n hat. Der Grund: Im Wald lauert der böse Wolf, der einem saftigen Braten nicht abgeneigt ist. Und tatsächlic­h kommt der besagte Wolf wenige Augenblick­e später angeschlic­hen.

Die Ente springt vor Schreck aus dem Wasser, der Wolf schnappt zu und schon verschwind­et die Ente in seinem Bauch. Als Peter dies bemerkt, entschließ­en er und der kleine Vogel sich, den Wolf zu fangen. Der Vogel schwirrt dem Wolf so lange um den Kopf, dass ihm schwindeli­g wird, und es Peter vom Baum aus gelingt, ihm ein Seil um den Schwanz zu schlingen. Aber auch die Jäger sind schon auf der Spur des Wolfes – sie wollen ihn erschießen. Peter möchte das aber nicht und so wird der Graue in einen Käfig verfrachte­t und in einem Triumphzug in den Zoo abtranspor­tiert.

Alle Instrument­e vereinen sich zum imposanten Finale und auch die Ente, die vom Wolf in der Eile lebendig verschluck­t wurde, ist noch ganz leise quakend zu hören. Den Besuchern des Familienko­nzertes hat die musikalisc­he Erzählung sehr gut gefallen und sie applaudier­ten den Akteuren, die sich am Ende noch im Altarraum verbeugten.

 ?? FOTO: SONJA NIEDERER ?? Mit ihrer Interpreta­tion von „Peter und der Wolf“haben die Musiker rund 60 Zuschauer in der St. Oswald Kirche begeistert.
FOTO: SONJA NIEDERER Mit ihrer Interpreta­tion von „Peter und der Wolf“haben die Musiker rund 60 Zuschauer in der St. Oswald Kirche begeistert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany