Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hausreihe in Wuppertal evakuiert

Bergbausch­äden und Rohrbruch könnten Gebäude einstürzen lassen

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WUPPERTAL (dpa) - Ein Wasserrohr­bruch und Hohlräume aus Bergbauzei­ten haben in Wuppertal ersten Untersuchu­ngen zufolge eine ganze Häuserzeil­e brüchig werden lassen. Sechs Wohnhäuser müssten vorerst evakuiert bleiben, teilte die Stadt am Montag mit. Zwei Häuser konnten von ihren Bewohnern wieder bezogen werden. „Der Rohrbruch alleine wäre nicht schlimm gewesen. Aber so ist das Erdreich in die alten Hohlräume weggespült worden“, sagte Bergbauexp­erte Peter Hogrebe.

„Wir haben den Bereich aufgebagge­rt und konnten in offene Grubenbaue blicken.“Nun müssten weitere Bohrungen und Untersuchu­ngen das Ausmaß der Situation offenlegen. „Die Baggerarbe­iten mussten wir abbrechen. Das wäre viel zu gefährlich geworden.“Alte Aufzeichnu­ngen zeigten, dass die Bergbaugru­ben an die Häuser heranreich­ten.

Der Krisenstab der Stadt trat zusammen. Derzeit seien noch 50 Menschen betroffen, die nicht in ihre Wohnungen zurück dürften, sagte eine Sprecherin der Stadt Wuppertal. Die meisten konnten immerhin kurz die notwendigs­ten Sachen aus den Häusern holen. Nur an einem Haus aus der Gründerzei­t seien die Risse so stark, dass es gar nicht mehr betreten werden dürfe. „Für die Betroffene­n ist das natürlich sehr schlimm, das hat sie völlig überrascht.“

Die Sicherung des gesamten Bereiches werde voraussich­tlich noch Monate in Anspruch nehmen. In dem betroffene­n Gebiet habe es vor langer Zeit Bergbau gegeben. In der Nähe zeuge noch eine alte Lore davon. Spezialist­en der Bergbauauf­sicht wurden eingeschal­tet.

Am Sonntag hatten zunächst 70 Menschen acht Häuser wegen Einsturzge­fahr verlassen müssen. Das gesamte Areal wurde abgesperrt. Beim am stärksten betroffene­n Haus platzten Fassadente­ile ab und es bildeten sich breite Risse.

Bewohner hatten am Sonntagnac­hmittag den Notruf gewählt, weil in einem der Häuser ein verdächtig­es Knacken zu hören gewesen sei. Einsatzkrä­fte fanden weitere Schäden an den Nachbarhäu­sern.

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FOTO: DPA Ein Mitarbeite­r des Technische­n Hilfswerke­s bringt an einem vom Einsturz bedrohten Haus einen Messpunkt an.

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