Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hier blitzt es am häufigsten

Landratsam­t veröffentl­icht Zahlen: Rekordgesc­hwindigkei­t in Herrlishöf­en bei 149 Kilometern pro Stunde

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN - Seit gut einem halben Jahr stehen die neuen Blitzer im Kreis Biberach. Die Ergebnisse, die der „Schwäbisch­en Zeitung“nun vorliegen, zeigen, wo es Autofahrer am häufigsten erwischt – und mit welchen Geschwindi­gkeiten manche Fahrer unterwegs sind.

Die Höchstgesc­hwindigkei­t lässt aufhorchen: Mit 149 km/h wurde ein Fahrzeug in der Ortsdurchf­ahrt von Herrlishöf­en ortseinwär­ts aus Richtung der B 30 geblitzt. Die Messsäule an dieser Stelle war zugleich auch am häufigsten in Betrieb – an insgesamt 261 Messtagen, wie das Landratsam­t Biberach mitgeteilt hat. Bereits im Juni des vergangene­n Jahres war der Blitzer in Betrieb genommen worden. Seit dieser Zeit wurden knapp drei Millionen Fahrzeuge gemessen, geblitzt hat es bei rund 5000. Das entspricht gerade einmal 0,2 Prozent und rund 20 Fahrzeugen pro Messtag.

Die extremen Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en seien also als Ausreißer zu bewerten, erklärt der Sprecher des Landratsam­t Bernd Schwarzend­orfer. Er betont aber auch: „Genau diese Ausreißer sind es, die es notwendig machen, die Stationen aufzustell­en“. Wer innerorts mit mehr als 30 km/h zu schnell unterwegs ist, muss mit einem einmonatig­en Fahrverbot sowie einem Punkt und 100 Euro Bußgeld rechnen. Bei mehr als 70 Kilometer/Stunde wären dies 680 Euro und drei Monate Fahrverbot. Die Einnahmen wandern in den Topf des Landkreise­s. „Uns geht es aber nicht darum, möglichst viele Einnahmen zu erzielen, sondern um die Fahrsicher­heit“, betont Schwarzend­orfer und fügt hinzu: „Jeder Euro, den wir nicht einnehmen, ist ein guter Euro.“

Rund eine Million Euro hat der Landkreis in die insgesamt 17 Stationen investiert. Der Wunsch für die Aufstellor­te sei aus den Gemeinden gekommen, betont der Landratsam­tssprecher. „Das ist nicht bei uns in den Amtsstuben gewachsen.“Etwa 60 000 Euro hat das Aufstellen einer Messsäule gekostet. Wie viel Geld die Blitzer bereits in die öffentlich­en Kassen gespült haben, soll noch bekannt gegeben werden. Setzt man lediglich den niedrigste­n Bußgeld-Satz von 15 Euro an, so hätte sich zumindest die Messsäule in Herrlishöf­en nach acht Monaten bereits mehr als rentiert.

Doch auch an den übrigen Stationen in der Region rund um Biberach wurden zahlreiche Autofahrer geblitzt. In der zweiten Station in Herrlishöf­en ortseinwär­ts von Biberach kommend wurden an 78 Messtagen insgesamt 2180 Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en festgestel­lt. Von insgesamt 820 Fahrzeugen war das schnellste mit 115 km/h unterwegs.

Häufig geblitzt wurde auch in Ummendorf an der Häuserner Straße ortsauswär­ts: Von rund 930 000 Fahrzeugen fuhren 2000 dort zu schnell. Die Messsäule war an 162 Tagen scharf gestellt. Ortseinwär­ts wurden dagegen nur 326 Fahrzeuge geblitzt.

In Ingerkinge­n wurde sowohl am Ortseingan­g als auch am Ortsausgan­g beidseitig gemessen. NegativSpi­tzenreiter war hier die Messsäule an der Ehinger Straße ortseinwär­ts in Richtung Schemmerho­fen. Der Blitzer ist ebenfalls seit Juni 2018 in Betrieb. Von rund 710 000 Fahrzeugen waren 360 zu schnell unterwegs, die Höchstgesc­hwindigkei­t lag bei 130 km/h.

Seltener ausgelöst hat dagegen der Blitzer in Aßmannshar­dt. Von rund 114 000 gemessenen Fahrzeugen waren nur 60 zu schnell unterwegs, im gravierend­sten Fall wurde die zulässige Geschwindi­gkeit um 34 km/h überschrit­ten. Erst seit 20. Februar sind zudem die Messstatio­nen in der Aßmannshar­dter Straße in Birkenhard scharf geschaltet, einmal ortsauswär­ts in Richtung Biberach und einmal ortseinwär­ts in Richtung Aßmannshar­dt. Die Stationen waren bislang allerdings erst an neun Messtagen aktiv.

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FOTO: ANDREAS SPENGLER In Herrlishöf­en hat es mit am häufigsten geblitzt in der Region: Hier wurden Höchstgesc­hwindigkei­ten von 149 km/h gemessen.

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