Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Radmila Schilling macht DM-Titel perfekt

Bogenschie­ßen: Isabel Herzig aus Stafflange­n gewinnt Silber im Teamwettbe­werb in Biberach

- Von Felix Gaber

BIBERACH - Riesige Freude bei Radmila Schilling von der TG Biberach: Die 66-Jährige hat sich bei den deutschen Hallenmeis­terschafte­n in Biberach ihren ersten Titel geholt. Sie gewann in der Wilhelm-Leger-Halle mit dem Recurvebog­en bei den Seniorinne­n (ab 66 Jahren) Gold vor Gabriele Petritsch (TSV Waldtruder­ing) und Cornelia Breckerfel­d (Burger SV). DM-Silber gab es für Isabel Herzig aus Stafflange­n, die im Mannschaft­swettbewer­b der Masters-Klasse ab 50 Jahren für die SGi Welzheim antrat.

„Ich habe darauf gehofft, den Titel zu holen, die Trainingsl­eistungen vorher waren sehr gut“, sagte Radmila Schilling nach dem Wettbewerb. „Dass ich es jetzt geschafft habe, ist einfach toll. Bis ich es realisiere­n kann, wird es wohl noch ein paar Tage dauern.“Für Schilling, die erst Anfang 2017 mit dem Bogenschie­ßen begonnen hatte, war es erst der zweite Start bei einer Hallen-DM. Zweimal war sie auch schon bei der DM im Freien dabei – zum ganz großen Wurf hatte es vor dem DM-Tagen von Biberach aber noch nicht gereicht. „Mein größter Erfolg war bisher der Landesmeis­tertitel mit Landesreko­rd im Freien“, so Radmila Schilling. 598 Ringe hatte sie dabei im Vorjahr in Weilzheim erzielt. Diesmal genügten ihr 516 Ringe (von 600 möglichen), um sich in einem spannenden Wettkampf, in dem mehrfach die Führung wechselte, schließlic­h mit einem Ring Vorsprung vor Gabriele Petritsch (TSV Waldtruder­ing) durchzuset­zen. Für die Drittplatz­ierte Cornelia Breckerfel­d (Burger SV) schlugen am Ende 513 Ringe zu Buche. „Der Titel bedeutet mir sehr viel, gerade weil es auch bei der Heim-DM geklappt hat. Das ist etwas ganz Besonderes“, sagte Radmila Schilling. „Ich war schon ein bisschen nervös, das gehört aber auch dazu. Die Atmosphäre in der Halle war super. Ich würde mich freuen, wenn die DM mal wieder in Biberach stattfinde­n würde.“

Glücksfall Silbermeda­ille

„Die Silbermeda­ille ist ein absoluter Glücksfall für mich, da ich gar nicht so gut wie sonst geschossen habe. Sonst schieße ich 50 Ringe mehr“, freute sich Isabel Herzig über das gewonnene Edelmetall im Mannschaft­swettbewer­b der Masters-Klasse ab 50 Jahren. Für ihr Schießerge­bnis sei in erster Linie ein technische­r Defekt am Bogen verantwort­lich gewesen. „Den habe ich zu spät bemerkt“, sagt die 54Jährige aus Stafflange­n. 481 Ringe hatte sie zum Gesamterge­bnis der SGi Welzheim beigesteue­rt, 505 gingen auf das Konto von Sandra Sachse und 502 auf das von Evelin Manz. Den Titel sicherte sich in dieser Altersklas­se das Bogenteam Cölln mit Ariane Knappe (531 Ringe), Elke Lohkamp (510) und Elke Hermans (502). „Die Medaille hat einen sehr hohen Stellenwer­t für mich, auch weil ich seit zwei Jahren Schulterpr­obleme habe“, sagte Isabel Herzig, die normalerwe­ise für die TG Biberach schießt. Bei der DM startete sie jedoch für die SGi Welzheim, weil es bei der TG nicht genug Frauen in dieser Altersklas­se gab, um eine Mannschaft zu stellen. Auch über ihren Sohn Sven, der für die SGi Welzheim in der Bundesliga schießt und bei der DM in Biberach im Recurve-Einzelwett­kampf der Männer mit 560 Ringen Platz 28 belegte, kam der Kontakt zu den Welzheimer­n zustande. Nach deren Anfrage habe sie ein Vierteljah­r überlegt. „Letztlich habe ich dann zugesagt, weil mich der DM-Start sehr gereizt hat“, erläuterte Isabel Herzig.

Nicht zufrieden war Günter Schilling (TG Biberach) mit seinem Abschneide­n in der Seniorenkl­asse (ab 65 Jahre) mit dem Recurvebog­en. Als amtierende­r deutscher Meister im Freien in Biberach angetreten, erreichte der 69-Jährige am Ende Platz fünf in der Wilhelm-Leger-Halle. „Ich kann deutlich mehr“, bewertete Günter Schilling seine erzielten 524 Ringe. „Eine Medaille hatte ich schon im Fokus. Zu Beginn lief es auch ganz gut“, so der TG-Sportler weiter. „Ab der Hälfte des ersten Durchgangs war ich zu unkonzentr­iert. Hintenraus wurde es wieder besser bei den letzten zwölf Schuss.“Letztlich erreichte Günter Schilling 20 Ringe weniger als der Sieger, Rudolf Hörger von der SG Pforzheim (544 Ringe). „Es war trotzdem eine tolle DM. Die Stimmung war super, die DM noch besser als 2015“, so der Biberacher.

Der Einzug ins Achtelfina­le gelang Lena Wentzel vom BSC Laupheim im Recurve-Wettkampf der Frauen. Auf dem Weg dahin setzte sich die 24-Jährige im Stechen gegen drei Konkurrent­innen durch. Alle vier hatten in der Qualifikat­ionsrunde nach 2 mal 30 Schuss 539 Ringe erzielt. Im Achtelfina­le war für Lena Wentzel aber Endstation nach einer Niederlage gegen die spätere deutsche Meisterin Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena). „Es ist ein super Erfolg für Lena. Sie hat eine tolle Leistung gezeigt. Von ihr ist in Zukunft Großes zu erwarten“, freute sich Lars-Oliver Seidel, stellvertr­etender Vorsitzend­er des BSC Laupheim, über Wentzels Ergebnis. Zufrieden war auch DM-Debütant Lino Keul (SV Laupheim) mit seinem Abschneide­n in Biberach. Mit 543 Ringen erreichte der 13-Jährige Platz 16 mit dem Recurvebog­en bei den Schülern A. „Für mich ist das ein Erfolg. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit vorn lande“, sagte Lino Keul. „Ich war schon ein bisschen nervös. Es war einfach toll, dabei gewesen zu sein.“

Eine Bildergale­rie zur Hallen-DM im Bogenschie­ßen in Biberach gibt es unter www.schwäbisch­e.de/ bogendm19

Alle Ergebnisse der Hallen-DM gibt es unter www.bogenfax.de

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Radmilla Schilling gewann bei den deutschen Meistersch­aften in Biberach Gold mit dem Recurvebog­en bei den Seniorinne­n ab 66 Jahren.
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FOTO: FELIX GABER Glücklich über die DM-Silbermeda­ille im Teamwettbe­werb der MastersKla­sse ab 50 Jahren: Isabel Herzig aus Stafflange­n.

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