Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Riedmüller verliert in der Verlängerung
BUDAPEST (sz) - Beim WestendGrand Prix in der ungarischen Hauptstadt Budapest, der 1,5-fach in die Weltrangliste eingeht, hat die Biberacher Degenfechterin Vanessa Riedmüller internationale Luft geschnuppert. 261 Fechterinnen aus 51 Nationen kämpften um eine gute Ausgangsposition für den Start in die Olympiaqualifikation für Tokio 2020. Riedmüller zog nach einer ausgeglichenen Vorrunde mit drei Siegen und drei Niederlagen als 131. in die Direktausscheidung ein. Hier kam es bereits in der zweiten Runde zum Duell mit Deutschlands aktueller Ranglistenersten Beate Christmann vom Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim. Riedmüller hatte die Nationalkaderfechterin beim letzten Aufeinandertreffen in Split erstmals knapp besiegen können. Auch dieses Mal war es ein Gefecht auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Gegen Ende der regulären Gefechtszeit von drei mal drei Minuten konnte Riedmüller nochmals einen Zwei-Punkte-Rückstand ausgleichen, sodass die Verlängerungsminute mit Sudden Death entscheiden musste. Hier setzte die 34jährige Tauberbischofsheimerin, die wegen ihres achten Platzes bei den Weltmeisterschaften in Leipzig erneut im Olympiateam steht, den entscheidenden Treffer zum 14:13. Riedmüller schied als 138. aus. Keine der zwölf deutschen Degendamen schaffte es in die 64er-Hauptrunde. Das Turnier gewann die Rumänin Anna Maria Popescu.
Auf der Weltrangliste rutschte Vanessa Riedmüller von Rang 272 auf 330 ab. Auf der deutschen Rangliste verteidigte sie ihren fünften Platz. Die 21-jährige Wirtschaftsingenieurin, die zum 1. April ins Berufsleben einsteigen wird, verzichtet deshalb auf die noch ausstehenden Weltcups in Chengdu, Cali und Dubai. An den deutschen Meisterschaften Ende April in Leipzig will sie jedoch teilnehmen. Noch offen sind die Nominierungen durch den Deutschen Fechterbund und den Deutschen Hochschulverband für die U23-Europameisterschaften in Plovdiv (Bulgarien) und die Universiade in Neapel.