Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Meisterwerk von Rossini geschaffen
„Petite Messe solennelle“in St. Georg – Vorverkauf beginnt am Mittwoch
RIEDLINGEN (sz) - Am Sonntag, 24. März, wird ab 17 Uhr in der Riedlinger Stadtpfarrkirche St. Georg die „Petite Messe solennelle“von Gioachino Rossini aufgeführt. Die Ausführenden sind Petra Dieterle (Sopran), Christine Müller (Alt), Marcus Elsäßer (Tenor), Steffen Balbach (Bass), Katrin Randecker-Kaiser (Klavier), Burkhard Pflomm (Harmonium), sowie die Evangelische Kantorei Riedlingen. Die Leitung hat Jürgen Berron.
Dem am 29. Februar 1792 in Pesaro geborenen Rossini stand in der Musikgeschichte ein wohl einzigartiges Leben bevor. Seine mehr als 30 Opern bescherten ihm schon in jungen Jahren einen Erfolg nach dem anderen, den größten hatte er mit „Der Barbier von Sevilla“. Er galt schon zu Lebzeiten als der populärste Komponist Europas, wegen seiner meisterhaften Melodien und seinem überschäumenden Temperament und seinem Humor, die sich beide in seiner Musik wiederfinden. Doch im Alter von 37 Jahren erklärte Rossini, nicht weiter für die Bühne schreiben zu wollen und blieb diesem Vorsatz bis zu seinem Tod am 13. November 1868 treu.
Ist es wirklich geistliche Musik?
Zu den wenigen Werken, die er in den fast 40 Jahren seiner zweiten Lebenshälfte schrieb, gehört die Petite Messe solennelle für Solisten, Chor, Klavier und Harmonium aus dem Jahr 1863. Sie entstand zur Einweihung der Privatkapelle des Grafen Michel-Frédéric Pillet-Will in Paris. Rossini schrieb nach Fertigstellung folgende Zeilen: „Lieber Gott, da ist sie, die arme kleine Messe. Ist sie wirklich geistliche Musik, die ich da geschrieben habe, oder ist sie ganz einfach abscheuliche Musik? Ich bin für die Opera buffa geschaffen, wie du genau weißt. Ein wenig Geschick, ein wenig Herz – das ist alles. Sei also gesegnet und lass mich ins Paradies gelangen“. (G. Rossini 1863).
Unter den Zuhörern war auch Giacomo Meyerbeer, ebenfalls ein erfolgreicher Opernkomponist. Nach der Aufführung schrieb er in einem Brief an Rossini: „An den Jupiter Rossini. Göttlicher Meister! Ich kann den Tag nicht vorbei gehen lassen ohne Ihnen nochmals für das riesige Vergnügen zu danken, das Sie mir dadurch verschafft haben, dass ich Ihre herrliche neue Schöpfung anhören durfte. Der Himmel möge Sie bis zum 100. Jahr bewahren, damit Sie wieder so ein ähnliches Meisterwerk schaffen können und Gott möge mir ein ähnliches Alter gewähren, damit ich diese neuen Aspekte Ihres unsterblichen Genies hören und bewundern kann!“