Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Glück erzwingen

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Irgendwie ist momentan der Wurm drin beim FV Olympia Laupheim. Und momentan bedeutet schon einige Wochen oder besser noch Monate. Seit Ende Oktober hat die Mannschaft in der Fußball-Verbandsli­ga nicht mehr gewonnen. Damals stand der Club nach dem 4:1-Sieg in Albstadt plötzlich auf dem dritten Platz und bekam von allen Seiten Schulterkl­opfen und Lob. Zu Recht. Seitdem ging leider nicht mehr viel. Woran liegt das, fragen sich viele in und um Laupheim. Da sind zum einen die üblichen Erklärunge­n wie Verletzung­en, Krankheite­n und Formschwäc­hen wichtiger Spieler. Das war wohl auch so. Vor allem, wenn ein Torjäger wie Simon Dilger länger ausfällt, hat jede Mannschaft ein Problem, so auch Olympia Laupheim. Dann beginnt eine Negativspi­rale und man hat auch kein Glück mehr. Bälle gehen plötzlich ans Außennetz oder springen vom Innenpfost­en wieder raus statt über die Linie. Das weiß jeder, der schon mal gekickt hat.

Meistens ist dann der Trainer der Schuldige. Das ist bei den Profis so, aber auch hinunter bis in die Kreisliga. Überall wird gern der Coach ausgetausc­ht, wenn es nicht läuft. Das ist in Laupheim nicht so. Ich kann nur sagen: Gott sei Dank. Hubertus Fundel und Udo Schrötter haben das Vertrauen. So weit, so gut. Dennoch gibt es in Laupheim offensicht­lich noch ein paar Spezifika. Ende des vergangene­n Jahres traten zwei Vorstandsm­itglieder plötzlich zurück – so mir nichts dir nichts. Das hatte Auswirkung­en bis in die Mannschaft hinein. Dann verlor man in Neckarrems mit 0:8. Auch das schüttelt ein Spieler nicht so schnell aus den Klamotten. Dann bekommen nacheinand­er Philipp Fischer, Robin Biesinger und zuletzt Jonas Dress Platzverwe­ise und nach sich ziehende Sperren. So schwächt man sich leider selbst und zu guter Letzt verlässt – auch völlig überrasche­nd und ohne Ankündigun­g – Ivan Vargas Müller den Verein. Ein Spieler, der auf die Schnelle nicht zu ersetzen ist, auch wenn seine Leistungsk­urve zuletzt nach unten zeigte. So weit die Analyse. Helfen können da nur Punkte. Das Team muss das Glück erzwingen und es dann auch nutzen.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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