Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Es braucht alle in Bestform
Eishockey: Worauf es für die Ravensburg Towerstars im Play-off-Viertelfinale gegen Bad Nauheim ankommt
RAVENSBURG - Das Play-off-Viertelfinale der Ravensburg Towerstars gegen den EC Bad Nauheim rückt immer näher. Am Freitag (20 Uhr) empfängt die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz die Hessen zu Spiel eins in der CHG-Arena. Wie gut sind die Towerstars drauf? Worauf wird es gegen Bad Nauheim ankommen? Ein Blick auf alle Mannschaftsteile:
Goalies: Jonas Langmann ist ● die unumstrittene Nummer eins. Er glänzt durch eine sehr gute Fangquote, war als „Torhüter des Jahres“in der DEL2 nominiert, leistet sich aber doch immer mal wieder einen Fehler. Er ist trotzdem unverzichtbar, da Michael Boehm ihn nicht gleichwertig ersetzen kann. Das zeigt die späte Lizenzierung von Joni Myllykoski kurz vor den Play-offs. Fazit: Wenn die Towerstars weit kommen wollen, werden sie einen Jonas Langmann in Topform brauchen.
Defensive: Lange war die Abwehr ● die beste der Liga, zum Ende der Hinrunde war sie immer noch eine der besten. In der Plus-/MinusStatistik der DEL2 sind Pawel Dronia und Ondrej Pozivil ganz vorn, zudem spielt Sören Sturm seine beste Saison im Towerstars-Trikot – er kommt bereits auf 46 Scorerpunkte (9 Tore, 37 Assists). Maximilian
Kolb, Thomas Supis und Kilian Keller erledigen ihren Job ebenso tadellos – wenn auch mit relativ wenig Offensivakzenten. Martin Kokes ist als siebter Verteidiger immer eine Option. Sollte einer der sieben ausfallen, blieben immer noch drei Paare übrig. Das kann in den Play-offs noch sehr wichtig werden. Fazit: Wenn die Towerstars weit kommen wollen, werden sie eine Abwehr in der Form brauchen, wie sie sie in der ersten Saisonhälfte hatten.
Offensive: Mit 209 Toren sind die Towerstars eine der erfolgreichsten Mannschaften der DEL2. Nur die Löwen Frankfurt (211) haben häufiger getroffen. Im Gegensatz zu anderen
Topteams verteilen sich die Treffer beziehungsweise Scorerpunkte auf viele Schultern – den herausragenden Stürmer braucht es somit gar nicht. Goldhelm David Zucker (57),
Andreas Driendl (55) und Mathieu
Pompei (55) haben ähnlich oft gepunktet. Während Zucker konstant durch die Saison kam, hatte Driendl zuletzt diverse Male mit Krankheiten zu kämpfen, Pompei erlebte dafür einen herausragenden Februar. Eine insgesamt überragende Saison spielt Kapitän Vincenz Mayer
(45 Punkte), der die Mannschaft souverän anführt. Auch Robin Just war oft zur Stelle, wenn es wichtig war.
Robbie Czarnik (43) fehlte zuletzt zwei Wochen, ist aber wegen seiner überragenden Schlittschuhqualitäten nicht zu ersetzen. Jakub Svoboda ist dagegen noch nicht in Bestform. Recht gut ins Team gefunden hat Olivier Hinse, auch wenn er nur selten die ganz großen Auftritte hat. Den hatte Daniel Schwamberger zuletzt gegen Frankfurt mit seinem wegweisenden Tor zum 2:1. Auch
Daniel Pfaffengut macht seine Sache so gut, dass er vor dem Sprung nach Schwenningen in die DEL steht. In der vierten Reihe ist bei Tim
Brunnhuber nie so ganz sicher, wie er gerade drauf ist – und ob er nicht schon gedanklich beim DEL-Club Straubing ist. Dem spät dazugekommenen Calvin Pokorny fehlt immer noch der erste Torerfolg, er macht aber einen engagierten Eindruck. Julian Kornelli von den Schwenninger Wild Wings hat auf den letzten Drücker sein 20. Hauptrundenspiel absolviert und kann somit spielen. Inwiefern Stephan Vogt nach seinem umjubelten Comeback gegen Kassel einsetzbar ist, bleibt abzuwarten. Ob
Thomas Merl in dieser Saison noch einmal zurückkehrt, ist zudem mehr als fraglich. Fazit: Wenn die Towerstars weit kommen wollen, werden sie eine treffsichere Offensive brauchen, in der die Reihen nicht ständig neu definiert werden müssen. Oft mussten die Blöcke in dieser Spielzeit frisch zusammengestellt werden. So sind es vor allem erfolgreiche Duos wie Driendl/Pompei, die die Spiele prägten.
Gesamtfazit: ●
Alle Mannschaftsteile müssen in Bestform sein, damit die Ravensburg Towerstars zunächst das Play-off-Viertelfinale gegen den EC Bad Nauheim überstehen.