Schwäbische Zeitung (Laupheim)
China gibt beim E-Auto Gas
Deutsche müssen aufholen – ZF-Chef kritisiert VW
SHENZHEN/HANGZHOU (sz) - Bei der Entwicklung von Elektroautos ist China in den vergangenen Jahren kräftig vorangekommen. Ein Besuch bei den Autobauern Geely und BYD in China zeigt: Die Chinesen werden es den Autobauern hier noch richtig schwer machen.
Grund zur Hoffnung gibt ausgerechnet der Dieselskandal, glaubt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. Der Chef des Zulieferers ZF mit Sitz in Friedrichshafen, WolfHenning Scheider, bezweifelt, dass es gut ist, sich nur auf die Elektromobilität zu konzentrieren. Als Alternative für den Verbrennungsmotor werde es nicht nur eine Lösung geben, sagte der ZF-Chef.
VW-Chef Herbert Diess hatte zuvor für batteriebetriebene E-Autos geworben. Er rief alle deutschen Autobauer auf, bei der Umstellung auf umweltfreundliche Technologien einen gemeinsamen Schwerpunkt festzulegen.
STUTTGART (dpa) - Die Prüforganisation Dekra will künftig auch in China Autos unter die Lupe nehmen. „Wir teasern den Markt jetzt an und sind bereit, weiter zu investieren“, sagte Dekra-Chef Stefan Kölbl. Bei den Hauptuntersuchungen war bis vor Kurzem ein Einstieg für internationale Firmen überhaupt nicht möglich. „Bis 2014 gab es das staatliche Monopol, seitdem wurde es sukzessive liberalisiert“, so Kölbl. Am 19. März eröffnet die erste Dekra-Prüfstelle in der Millionenstadt Shenzhen, danach eine weitere in Peking. Die Dekra schätzt den chinesischen Markt für Hauptuntersuchungen aktuell auf 30 Milliarden Euro jährlich.