Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stadt will Bushaltest­ellen barrierefr­ei gestalten und mit 16 Haltepunkt­en beginnen

Sie sollen bis Ende 2021 umgerüstet sein – Die Kosten liegen bei 300 000 Euro

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Die Stadt Laupheim will die Bushaltest­ellen im gesamten Stadtgebie­t nach und nach barrierefr­ei gestalten. Begonnen wird mit 16 ausgewählt­en Haltestell­en an Hauptverke­hrsstrecke­n. Sie sollen bis Ende 2021 umgerüstet sein. Die dazu erforderli­chen Vermessung­sarbeiten erledigt das Ingenieurb­üro WasserMüll­er aus Biberach zum Preis von rund 33 500 Euro. Der Bau- und Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts hat am Montag der Auftragsve­rgabe zugestimmt.

Insgesamt 120 Haltestell­en

In Abstimmung mit dem Verkehrsam­t des Landkreise­s wurden die knapp 120 Bushaltest­ellen in der Kernstadt und den Teilorten in drei Kategorien eingeteilt. Oberste Priorität beim barrierefr­eien Ausbau haben zunächst die Haltestell­en Kreisklini­k, Bronner Straße, Walpertsho­fer Straße, Weldenstra­ße, Parkweg, Kreisberuf­sschule/Planetariu­m und Schulzentr­um Rabenstraß­e. Zur dringliche­n Kategorie „A“zählte Gunter Ast vom städtische­n Baudezerna­t außerdem die Haltestell­en beim Stadtbahnh­of (ZOB) und in der Fockestraß­e, wo die Werkstatt für behinderte Menschen der St. Elisaeth-Stiftung ansässig ist. Auch wolle man in jedem der vier Teilorte mindestens eine Haltestell­e der Kategorie A zuordnen.

Die Kosten je Bushaltest­elle (ohne Wartehäusc­hen) werden mit 10 000 bis 40 000 Euro veranschla­gt. Somit sei mit Investitio­nskosten von etwa 300 000 Euro für die ersten 16 Haltestell­en zu rechnen, heißt es in einer Verwaltung­svorlage. Die Stadt beantragt Fördermitt­el beim Landesverk­ehrsminist­erium.

Der Gesetzgebe­r hat die Aufgabentr­äger des öffentlich­en Personenna­hverkehrs – für Buslinien sind dies die Stadt- und Landkreise – verpflicht­et, „die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschrä­nkten Menschen“zu berücksich­tigen. Erklärtes Ziel ist es, „bis zum 1. Januar 2022 eine vollständi­ge Barrierefr­eiheit“zu erreichen.

Das sei für Laupheim wohl nicht machbar, resümierte Stadtrat Alfred Brehm (CDU): „Ich glaube kaum, dass wir 120 Haltestell­en bis zum 1. Januar 2022 schaffen.“

Gunter Ast gab ihm Recht. Es sei freilich auch zu prüfen, welche Haltestell­en wie stark frequentie­rt sind, wo vielleicht gar kein Bedarf mehr bestehe oder in Zukunft sich Bedarf entwickeln könnte. Bis Ende 2021 wolle man in jedem Fall wichtige Knotenpunk­te hindernisf­rei gestalten.

Alfred Brehm erinnerte am Montag an frühere Pläne, überdachte Wartehäusc­hen an Laupheimer Bushaltest­ellen zu platzieren, zunächst dort, wo vergleichs­weise viele Fahrgäste ein- und aussteigen, und idealerwei­se in einheitlic­hem Design. Davon war 2014 im Zusammenha­ng mit einem städtische­n „Maßnahmenp­lan“für ein Plus an Sauberkeit, Sicherheit und Komfort die Rede gewesen. Gern hätte Brehm nun einen Komplettau­sbau – barrierefr­ei und Wartehäusc­hen – gesehen: „Dann hätten wir alles aus einem Guss.“

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