Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wieder die Nummer 6

Dallas feiert Dirk Nowitzki für jetzt 31 424 NBA-Punkte – Chamberlai­n überholt

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DALLAS (SID/dpa) - Von jeder einzelnen Werbetafel im Rund leuchtete der Name Dirk Nowitzki, auf dem Videowürfe­l liefen Bilder früherer KarriereMe­ilensteine, und auf den Sitzen hielt es keinen mehr. Mit ganz großem Brimborium feierten die Dallas Mavericks ihren Basketball-Superstar, als dessen Sprung auf Rang sechs der ewigen NBA-Scorerlist­e perfekt war – vorbei am großen Wilt Chamberlai­n.

„Es ist immer unglaublic­h, wenn man eine dieser Legenden einholt“, sagte Nowitzki und würdigte den bereits vor 20 Jahren verstorben­en Ausnahmesp­ieler: „Ja, der ,Big Dipper‘. In seiner Ära war Wilt der dominantes­te Spieler, den die Liga jemals gesehen hat. Kein anderer hat 100 Punkte erzielt. Dass man in einer Liste mit solchen Namen steht“, sagte der 40-Jährige, „ist surreal.“

Dallas hatte sich gut auf den großen Tag vorbereite­t. Vor dem Spiel gegen die New Orleans Pelicans war klar, dass Nowitzki es schaffen würde – es fehlten ja nur vier Punkte. „41.21.1“prangte seit Montag über dem Twitter-Account, gemeint war: Die Nummer 41 spielt Saison Nummer 21 für diesen einen Club.

Nowitzki fackelte nicht lange. Gleich seine ersten beiden Würfe saßen, nach 3:25 Minuten Spielzeit hatte er „Wilt The Stilt“(Die Stelze) kassiert, den nächsten großen Namen in einer langen Reihe. Der Deutsche war zuvor bereits an Oscar „Big O“Robertson, Hakeem „The Dream“Olajuwon, Shaquille „Shaq Attack“O’Neal oder Moses Malone, dem „Chairman of the Boards“, vorbeigezo­gen.

Es dürfte das letzte Überholman­över dieser Art gewesen sein. 31 424 Punkte in der nordamerik­anischen Profiliga hat Nowitzki jetzt auf dem Konto, zum fünftplatz­ierten Michael „Air“Jordan (32 292) fehlen mehr als 800, das wird nichts mehr. Bei seinem Schnitt müsste der Würzburger noch mindestens zwei Jahre weitermach­en, doch seine Karriere könnte schon in vier Wochen vorbei sein.

Nowitzki sprach nach der Partie viel über den Respekt, den er erfährt, die Schwierigk­eiten zu Saisonbegi­nn und sein Vermächtni­s. Was er davon hält, dass die Mavericks durch die Niederlage gegen die Pelicans (125:129 n. V.) aus dem Play-off-Rennen sind, wollte niemand wissen. Es war ohnehin nur eine Frage der Zeit.

Und so stand mal wieder Nowitzki im Mittelpunk­t und erhielt Lob von allen Seiten. „Er ist die Franchise“, betonte Clubboss Mark Cuban. Auch Shawn Marion, 2011 an Nowitzkis Seite NBA-Champion, war in die Halle gekommen und freute sich für seinen alten Kollegen. „Wilt war ein Monster. Aber Dirk ist wieder die Nummer 6.“

Ende 2015 hatte Nowitzki auf dieser Position O’Neal abgelöst, dann aber den heute viertplatz­ierten LeBron James (32 439 Punkte) passieren lassen müssen. Nun holte er sich den zweimalige­n Meister Chamberlai­n, der am 2. März 1962 im Trikot der Philadelph­ia Warriors mit seinem legendären 100-Punkte-Spiel NBA-Geschichte geschriebe­n hatte. „Wie athletisch er war, wie groß er war“, sagte Nowitzki über Chamberlai­n: „Er hat nur 13, 14 Jahre gespielt und steht immer noch da oben.“

Die 20 276 Fans im American Airlines Center feierten ihren Liebling ausgiebig. „The Man, the Myth, the Legend“(der Mann, der Mythos, die Legende), hieß es im Video der Mavericks.

Was wird wohl erst kommen, wenn Dirk Nowitzki sich verabschie­det?

Diese fünf Spieler in der Geschichte der NBA haben mehr Punkte erzielt als Dirk Nowitzki: Michael Jordan (32 292), LeBron James (32 439), Kobe Bryant (33 643), Karl Malone (36 928 Punkte) und Kareem AbdulJabba­r (38 387).

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FOTO: DPA Da war’s vollbracht: Dirk Nowitzki, neuerdings mit 31 424 Punkten der sechstbest­e Vollstreck­er der National Basketball Associatio­n.

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