Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Junge Musiker gestalten Melodienzauber
„Jugend musiziert“-Preisträger zeigen ihr Können in der Biberacher Stadthalle
BIBERACH - Beim Konzert der Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“hörte man wunderbare Musik von der Romantik bis zur Moderne. Kreis-Dezernent Holger Adler begrüßte die Besucher in der Biberacher Stadthalle und erläuterte, dass sich 60 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis 2018 am Regionalwettbewerb beteiligt hatten. Alle haben einen Preis gewonnen, 90 Prozent von ihnen einen 1. Preis. Die Hälfte hatte sich für den Landeswettbewerb qualifiziert. Die Besten wurden zum Bundeswettbewerb weitergeleitet.
Das Konzert begann mit Maria Hauptmann an der Querflöte und Filiz Duran am Klavier und dem Andante und Scherzo op. 51 des Franzosen Albert Roussel. Sanfter Melodieaufbau erzeugte lyrische Stimmung, geblasen mit ruhigem langem Atem. Das Scherzo mit seinen ausgelassen clownesk purzelnden Tönen gestalteten beide Musiker mit flotter Fingertechnik.
Die Cellistin Sara Turan spielte vom komponierenden Cellovirtuosen David Popper dessen „Hungarian Rhapsody op. 68“. Und der stellt an seine Interpreten eben diese virtuosen Anforderungen, die Sara Turan mit sicherer Technik, mit Doppelgriffen und Glissandi ausdrucksstark interpretierte.
Benjamin Friesinger am Klavier und Tobias Groß mit dem Alt-Saxofon begannen mit „Jazzaround“des jungen Pianisten. Nach impressionistischem Einstieg in der tiefen Lage dann synkopenbeförderter Jazz vom Feinsten. Die beiden ließen noch von Darius Milhaud „Brazileira, Mouvement de samba“hören. Und so klang populäre Tanzmusik hoch künstlerisch.
Julius von Lorentz am Klavier und Niklas Sontheimer mit der Trompete stellten sich mit „Morceau de Concert“des Belgiers Jules Charles Pennequinn vor, das dieser 1907 für einen Trompetenwettbewerb geschrieben hatte. Der Interpret stellte die Trompete hier als klangfülliges Melodie-Instrument vor, das nicht nur spitze Strahltöne kann.
Es folgte ein Ohrwurm, der 2. Satz aus dem Violinkonzert op 26 von Max Bruch. Die Geigerin Katharina Colbatzky zelebrierte das Adagio romanzenhaft zartgliedrig, in feiner lyrischer Gestaltung und mit singender Kantilene. Eine etwas stärker zurückgenommene Klavierbegleitung hätte manche Feinheit der Violinstimme mehr zur Geltung gebracht.
Julius Weigele zeigte auf dem Marimbafon die große tonale und rhythmische Gestaltungsbreite dieses Instrumentes, spielte vom MarimbafonSpezialisten Paul J. Smadbeck „Virginia Tate“für Marimba Solo. Er präsentierte mit exzellenter Schlagtechnik die Kunst, Melodien zum Leben zu bringen.
Tobias Klessinger spielte von Antonin Dvorák das Allegro aus dessen Cellokonzert op. 104, modellierte dessen wunderbar gesangliche Themen wunderbar heraus. Souverän ging der junge Musiker mit den virtuosen Anforderungen um.
Ein Ensemble mit Malina Marietta Geiselmann am Klavier, dem Geiger Joschua Fetscher und Nicolaus Schönball mit dem Cello interpretierte das Allegro aus dem Klaviertrio c-moll op 66 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, temperamentvoll und mit mitreißendem Drive.
Zum Abschluss interpretierten Katharina Colbatzky am Klavier und Daniel Laux mit dem Tenor-Saxofon das Allegro aus der „Sonata“von Phil Woods. Nach einem ruhigen Einstieg mit großen Melodienbögen folgten schnelle virtuose Läufe mit fetzigem Jazz-Charakter.
Alle Musiker zeigten in ihren Interpretationen ein außergewöhnlich hohes gestalterisches Niveau und eine bemerkenswerte virtuose Sicherheit beim Umsetzen der technischen Anforderungen der Kompositionen.